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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 53
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und theologisch-wissenschaftlichen Fragen hat Stolz' persönliche
und berufliche Wirksamkeit sein ganzes Leben hindurch nachhaltig
beeinflußt. Was er tat, das entsprang innerlicher Frömmigkeit. Seine
selbstlose Hingabe an seinen Beruf und an manche mildtätigen Werke
sind nur zu verstehen als Zeugnis aufrichtiger Gottgläubigkeit. Als
Christ der Tat hat er ein Leben der Liebe, der Selbstlosigkeit und
der Aufopferung vorgelebt und seine späteren Schüler durch sein
Beispiel weit nachhaltiger für hohe Ziele zu begeistern gewußt, als
mit ermüdender Dogmatik.

Am 24. November 1832 empfängt Stolz mit anderen Seminaristen
von Weihbischof Hermann von Vicari die niederen Weihen, und am
16. August 1833 wurde Alban Stolz zum Priester geweiht. Ende
August kehrte Stolz von einer Schweizerreise zurück und fand in
seiner Heimatstadt Bühl einen Erlaß der Kirchenbehörde, daß er
nach Rotenfels im Murgtal eingewiesen sei. Damals zelebrierte
Stolz in der Oktav des Festes Maria Geburt in Bühl sein erstes
hl. Meßopfer. Rotenfels mit seinen Filialen Gaggenau und Bischweier
wurde für ihn der Schauplatz seiner Tätigkeit. Schon 1835 erfolgte
seine Versetzung nach Neusatz bei Bühl. Dort wirkte Alban Stolz
rund sechs Jahre. Am 27. Oktober 1841 verließ Stolz Neusatz, um
dem Ruf des Ministerialrates Zell zu folgen, der ihn im Juni 1841
zum geistlichen Lehrer für das Gymnasium Bruchsal bestimmte.
Damit war ein still gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, denn
pädagogisches Wirken war ihm die beglückendste Aufgabe seines
Berufes schon als Vikar.

Stolz unterrichtete Religion, der er mit ganz besonderer Sorgfalt
zugewandt war, und mit Freude und Eifer die ihm zugeteilten Unterrichtsfächer
Französisch, Griechisch, Lateinisch, Hebräisch und
Deutsch. „Alban Stolz zum Lehrer zu haben", berichtete ein ehemaliger
Schüler, „war für uns eine Ehre und eine Sorge zugleich.
Eine Ehre, weil Stolz als Meister seines Faches galt, eine Sorge,
weil die an uns gestellten Anforderungen sehr hohe waren." — Die
Ehre aber wog bedeutent schwerer als die Sorge, und die überragende
lautere Persönlichkeit des Lehrers zwang einen jeden Schüler
in ihren Bann. So war die Macht der Persönlichkeit vielleicht
noch viel höher zu werten als der Unterricht, obwohl Alban Stolz
auch rein fachlich stets eigene Wege ging. Auf Vorschlag des Dora-
kapitulars Professor Dr. Hirscher wurde Stolz 1843 Referent am col-
legium theologicum in Freiburg. Am 5. März 1843 begann der Lehrer
des Klerus mit einer Ansprache an die jungen Theologen am theologischen
Konvikt seine Tätigkeit auszuüben. Gleichzeitig gab er

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