Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 62
(PDF, 56 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0062
schickte Lady Hamilton zwölf wertvolle Holzstatuen aus deren
Nachlaß, die als Zierde über dem Lichtentaler Chorgestühl angebracht
sind. Auch sonst wurde sie nicht müde, dem Kloster als
Zeichen ihrer wohlwollenden Gesinnung Aufmerksamkeiten zu erweisen
. So verehrte sie ihm das Portrait Leos XIII., das sie persönlich
aus Rom mitgebracht hatte und welches die Unterschrift des
Papstes trägt. Am 24. Juni 1880 nahm sie mit ihrem Enkel, dem
Prinzen von Monaco, an der Benediktionsfeier der neuerwählten
Äbtissin Maria Magdalena Kollefrath teil, während andere hochgestellte
Persönlichkeiten nur schriftlich gratulierten oder einen
Vertreter sandten. Beim Tode der Priorin Antonia Krieg (4. Oktober
1887) ließ sie einen prachtvollen Kranz überreichen.

Der nächste sie betreffende Chronikeintrag meldet ihr eigenes
Sterben. „Den 17. October 1888 starb nach wiederholt erfolgtem
Schlaganfall Ihre Großherzogliche Hoheit die Herzogin Marie von
Hamilton, geb. Prinzessin von Baden. Sie war unserm Hause immer
sehr zugethan und hat uns manche Wohlthat erwiesen. Der liebe
Gott vergelte es ihr! Wir haben Condolenzschreiben ihrer in Baden
anwesenden Schwester, der Fürstin Josephine von Hohenzollern,
sowie ihrer Tochter, der Gräfin Festetics, gesendet und heute die
sieben Bußpsalmen für ihre Seelenruhe gebetet."

Am 19. Oktober berichtet die Chronistin: „Heute Nachmittag
kamen Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und Frau Großherzogin
, um sich mit der Frau Äbtissin in folgender Angelegenheit
zu besprechen: Die verewigte Herzogin habe in ihrem Testament
bestimmt, daß ihre Leiche auf dem Kirchhof in Baden in einer neu
zu erbauenden Kapelle solle beerdigt werden. Nun sei die Frage
aufgeworfen worden, wo man die Leiche während dessen deponieren
könne. Die Nichte der Verstorbenen, nämlich Ihre Majestät die
Königin Karola von Sachsen, sowie Fürstin Josephine wünschten,
daß man den Leichnam in der hiesigen fürstlichen Gruftkapelle
deponiere. S. K. H. der Großherzog fragten die Frau Äbtissin, ob
dieser Ausführung keine Schwierigkeit im Wege stehe, und als Frau
Äbtissin dies verneinte und beifügte, daß es uns zu großem Tröste
gereiche, die gute, edle Herzogin, welche eine so hohe Gönnerin
und Wohltäterin unseres Hauses gewesen sei, wenigstens für einige
Zeit unter unserm Dache zu beherbergen, bestimmte S. K. H. Montag,
den 22. October, zu dieser Deponierung. Seine Excellenz Herr Erz-
bischof Christian von Freiburg werde die Trauerfeierlichkeit halten.
Frau Großherzogin fügte bei, daß sie wünsche, wenn es uns erlaubt
würde, wir sollten unten in der Gruftkapelle die Leiche in Empfang

62


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0062