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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 97
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0097
badische Kanzler Dr. V e h u s zu friedlicher Besprechung zu den
Bauern und traf am Vormittag des 27. April mit dem Straßburger
Abgesandten, Bernhard Wurmser, einem Ritter, und Kaspar
Rommler, in A c h e r n zusammen, um hier in Güte den Ausgleich
mit dem Oberkircher Haufe zu suchen. Dessen Hauptleute erwiesen
sich nicht unzugänglich und trugen die bäuerlichen Beschwerden
vor, deren Abstellung ihnen zugesagt wurde. Dabei gaben die Bauern
die Bereitwilligkeit zu erkennen, ihre Sache, im Falle die Herrschaften
ein sicheres Geleit zugestehen würden, dem Markgrafen
von Baden und der Stadt Straßburg anvertrauen zu wollen. Dieses
Zugeständnis, alle Teilnehmer der „Sammlung" an Leib und Ehr,
Hab und Gut ungestraft zu lassen, gewährten die Unterhändler im
Namen ihrer Obrigkeiten gerne. Dadurch konnte eine Vereinigung
beider Haufen vor Oberkirch und Schwarzach verhütet und damit
großes Unheil abgewendet werden (AA396).

Nach dieser befriedigenden „Abrede" zu Achern begaben sich die
Unterhändler am folgenden Morgen (28. April) von Bühl aus ins
Lager gen Schwarzach, auch hier die bäuerlichen Klagen willig
anzuhören. Da fanden sie auf die 3000 Bauern, ,,on die zu schertzen
(Scherzheim) sint gelegen, wissen wyr nyt, wie vyll derselben sint",
im Kloster versammelt. Weitaus die Mehrzahl, „ein michel dtheyll",
waren Uberrheiner und zeigten wenig Geneigtheit zur Verständigung.
Gleich wiesen ihre Obersten darauf hin, ohne Wissen und Willen
der beiden Haufen zu Altdorf und Neuburg in keinen gütlichen
Handel eintreten zu können. Doch wollten sie einen Boten dahin abfertigen
und die Vertreter der Herrschaften nach dessen Rückkunft
unterrichten. Unterdes verstärkte sich der Haufe zusehends. Aus
Neuburg und Stephansfeld sollten an diesem Tage allein bei
4000 Bauern in Schwarzach eingetroffen sein, setzten aber am Abend
wieder über den Rhein. Dafür strömte es aus der Markgrafschaft
Baden herbei. Der Ritt der Unterhändler nach dem badischen Amtssitz
Stollhofen beschloß den Tag, wo sie die Antwort der Hauptleute
abzuwarten gedachten. Zu eben dieser Stunde rotteten sich auch
hier die Bauern zusammen, doch vermochte der Kanzler Dr. Vehus
sie mit viel Mühe wieder zu zerstreuen. Kaum aber waren er und
die Straßburger Gesandten am Morgen des 29. April weggeritten,
entstand ein neuer Auflauf. Stollhofen mußte zum Schwarzacher
Haufen schwören, und dessen Anführer gingen im Flecken nach
Gefallen ein und aus. Bei neuen im Kloster Schwarzach geführten
Besprechungen traten die Hauptleute der mit dem Oberkircher
Haufe getroffenen Abrede bei, doch mit der Einschränkung, nichts

7 Die Ortenau

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