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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 125
(PDF, 56 MB)
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nur 23 021 fl. 42 kr. Kapital und 777 fl. 36 kr. rückständige Zinsen
beibringlich. Verloren gingen 29 684 fl. 40 kr. Kapital und mehrere
tausend Gulden rückständige Zinsen. An verzinslichen Schulden
hatte Baden 34 476 fl. 55 y2 kr. mit 1514 fl. 49l7/20 kr. laufenden und
1727 fl. 28K> kr. rückständigen Zinsen zu übernehmen, an laufenden
Schulden 20 170 fl. 48y2 kr., wozu noch 696 fl. 39 kr. Nachforderungen
kamen, an rückständigen Kammerzielern 497 fl. 52 kr.

Von den der Abtei gehörigen Waldungen war am bedeutendsten
die etwa 3000 Morgen große sogenannte Holzhack oder Fabriker
Moos. Bei Gengenbach und Reichenbach besaß die Abtei 1230 Morgen
Wald. Diese Waldungen waren beim Ubergang an Baden in
einem erbärmlichen Zustand. 43 Bürger hatten hier Holzberechtigungen
, die am 6. Februar bzw. 7. September 1818 durch Abtretung
von 308 Morgen abgelöst wurden. Vierundzwanzig Gengenbacher
Haus- und Grundbesitzer wurden 1818 für ihre Holzleserechte mit
36 Morgen entschädigt. Jeder Gengenbacher Bürger hatte das Recht,
in der „Geißhut" Leseholz zu sammeln und im Rückkorb nach Hause
zu tragen. Dieses Recht wurde 1819 mit 200 Morgen abgefunden.
Insgesamt wurden 552Mi Morgen Wald abgetreten. In den abteilichen
Mooswaldungen hatten die Gengenbacher Landachtrebenbesitzer
die Berechtigung, Rebstecken für ihre 50 Haufen Landachtreben
zu holen. 1824 löste Baden diese Last mit 466 fl. ab. Elf Holzrechte
von neun Reichenbacher Familien in diesem Wald kamen
1827 durch Abtretung von 77 Morgen zur Ablösung.

Außer den Waldungen und Rebgütern hatte das Kloster um die
Wende des vorigen Jahrhunderts beträchtlichen Grundbesitz, dessen
Verkauf oder Verpachtung bzw. Allodifikation, d. h. Übergang des
Erblehens in Privateigentum, nach und nach durch den badischen
Staat erfolgte.

Im Gengenbacher Bann besaß das Kloster 33/s Jeuch Garten
, 23:!/s Jeuch Äcker, 381/.» Tauen Matten und 31 Haufen Reben
(Verkauf der 9 Haufen Reben auf dem Kastelberg 1806 um 520 fl.),
sowie den Rebhof Abtsberg und das Hubhaus. Zum Abtsberg gehörten
außer den Gebäuden ein Garten, 3V2 Tauen Matten, 5 Jeuch
Ackerfeld, 64 Steckhaufen Reben und ein Stück Wildfeld (Größe
unbekannt). 1809 wurde der Rebhof um 3200 fl. veräußert. Auf dem
Hubhaus wohnten die zwei Wassermeier, denen die Besorgung der
Fischteiche") und die Wiesenwässerung oblag. Sie bewohnten gemeinschaftlich
das Hubhaus; jeder hatte ein Gärtchen und Grasfläche

2) Die vier Fischweiher auf der Hub waren etwa 15 Morgen groß. Ein weiterer war bereits trockengelegt
und verpachtet. Zwei kleinere Weiher lagen bei Hüttersbach, ein weiterer beim adeligen Rießgut.

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