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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 136
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gesetzten Terminen wiederheimzahlt, kann er sich wieder in den Besitz
der veräußerten Grundstücke setzen. Doch dazu kam es selten;
das Kloster weigerte sich allenfalls, die von ihm erworbenen Liegenschaften
wieder herauszugeben (D/9).

Als Währung galt allgemein die Straßburger Münze, das sogenannte
Straßburger Pfennig-Geld. Man rechnete das Pfund (8) zu
20 Schilling (ß) oder 240 Pfennig (&), den Schilling (ß) also zu
12 Pfenning (&). Die Kaufsumme stand zu dem Bodenzins vielfach
in einem bestimmten Verhältnis, das im Laufe der Zeit manchen
Schwankungen unterworfen war (bei A/3 14 : 1, bei A/6 20 : 1). Allgemein
kann festgestellt werden, daß im Laufe der Zeit der Bodenpreis
stieg.

Auch durch Schenkungen hat sich der klösterliche Besitz stark
vergrößert.

Das Kloster Wittichen ließ nur einen kleinen Teil seiner weit zerstreuten
Besitzungen für den eigenen Bedarf anbauen. Der Hauptteil
der Liegenschaften war wieder verpachtet. Die daraus zu vereinnahmenden
Zinsen erhielt die Schaffnei.

Der klösterliche Grundbesitz umfaßte Häuser, Rebhöfe, einzelne
Rebstücke, Wiesen, Felder und Wald. Bemerkenswert ist, daß ein
großer Teil dieses Grundbesitzes gleich in den ersten Jahrzehnten
nach der Klostergründung erworben wurde und bis zur Aufhebung
des Klosters gehalten werden konnte. Nur wenige Stücke wurden
im Laufe der Zeit wieder veräußert. Als im Jahre 1803 das Witticher
Kloster durch die Säkularisation aufgehoben wurde, fiel sein noch
vorhandener Grundbesitz in der Ortenau an den badischen Staat.

All Gengenbach 1388, Dezember 3.

Grede Schmidin, Bürgerin zu Gengenbach, vermacht ihren Acker, Garten und
Scheuer sowie ein Haus zu Gengenbach in der Stadt dem Kloster Wittichen.

„Wür der Schultheiß und die Richter gemainlich der Statt ze Gengenbach,
Thunt kundt aller Mäniglichem mit Urkhundt dis Briefes, das für Unß kam an
offen Gericht die Erber Jungföw Grede Schmidin Unser Bürgerin, und Batt
Ihr den Richter mit Urtheil ze Er Varende wie sü gen möchte den Erbern Geistlichen
Fröwen der Meisterin und dem Convent des C l o s t e r s ze W i 11 i c h
gelegen In Costäntzer Bystum Ein Pfundt pfenning Geltes Straßburger Müntze
gent abe Bertschin schniders Seeligen Gute, Ackher garthen und schüren
Lüt Ensit Bruckhen, gensit des Doiiesgiaben, Und an demselben graben
Einsite, und Andersite nebet der W e t z e 1 i n Ackher, Zinset dem Gotts-
huß ze Gengenbach Einen Heilbeling. Item Ein Huß ist ein schmidte Lit
ze Gengenbach in der Statt, das do Jetzent Inne hat Anne
Fritschemann s c h m i d e s Seeligen Wittewe Unser Bürgerin, Und soll es
Ihren Leptagen haben und Nießen, Lit Einsite nebent derselben schmidin Huß,
Andersite Nebent V o 11 z e n des schmides Huß, Zinset der Egenannten Unser

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