Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 144
(PDF, 56 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0144
lebens mit unwandelbarer Treue wie ein guter Sohn an seiner Heimat
gehangen, an seiner geliebten Vaterstadt Haslach, dem schönen
Kinzigtal, seinen Bergen, Tälern und Wäldern und ihren braven
Leuten, — ein warmherziger Freund ihrer Sitten, Gebräuche und
ihrer, selbsteigenes Gepräge bekundenden Volkstracht, von nachsichtigem
Verständnis auch für ihre Schwächen, abhold und Feind
aller verfeinernden Kultur, die in den stillen Frieden der Schwarzwaldtäler
nicht hineinpaßt, Feind aller Mode und allem Tand! . . ."

Dies waren die Worte des Landeskommissärs Julius Becker am
Grabe Hansjakobs. In gedrängter Kürze geben sie die Bedeutung
wieder, die Hansjakobs schriftstellerischem Schaffen und mannhaftem
Eintreten für Heimat und Volkstum zukommt. In zahlreichen
Schriften und Aufsätzen ist des Volksschriftstellers Heinrich Hansjakob
ehrend gedacht und vor allem immer wieder die treibende
Kraft zu seinem Schaffen hervorgehoben worden: die tiefe Liebe zur
Heimat und zum Volkstum. Sagt Hansjakob doch selbst:

„Seit zwanzig Jahren schreibe ich Erinnerungen an diese Heimat
und aus ihr. Ich hab' viel geschrieben und vieles davon mit meinem
Herzblut. Und heute, da ich schriftstellerisch Abschied nehmen will
von Land und Leuten im Heimattal, möchte das Herz mir bluten,
wenn ich zurückdenke, was die Kultur und der Zeitgeist in den
55 Jahren, in die meine Erinnerungen zurückreichen, zerstört haben
im heimatlichen Tale an Poesie, an altem, echtem Volkstum, an
Volkssitte, an Lebens-Art und Lebens-Genuß.

Ich habe in meinen Schriften die Menschen der guten alten Zeit
und ihre gemütvolle Ursprünglichkeit und Natürlichkeit festzuhalten
gesucht. Ich habe, was heute noch an Poesie und Gemüt, an Sitte
und Glaube im Volke des Kinzigtales lebt, geschildert. Wer aber
nach hundert Jahren meine Erzählungen und Schilderungen liest,
wird meinen, er lese Märchen aus einer vor tausend Jahren schon
gestorbenen Menschenwelt" (A407L).

Schon Heinrich Finke („Heinrich Hansjakob und seine Anfänge
als Historiker", Freiburg i. Br. 1938, Seite 17 f.) weist darauf hin, daß
Hansjakob volkskundliche Sammel- und Arbeitsgebiete liebte. So
hat Hansjakob an Mone heimatliche Sagenproben zur Einsicht gesandt
, die dieser mit dem Bemerken zurückgehen ließ, Hansjakob
brauche beim Druck nicht bei jeder Sage anzugeben, daß sie eine
mündliche Quelle habe; zweckmäßig sei dagegen die Angabe, wo
bei Bader ähnliche Sagen vorkommen, damit der Zusammenhang der
Uberlieferung hergestellt werden könne. Leider sind diese Sagenproben
verschwunden. Noch im Jahre 1872 beschäftigte Hansjakob

144


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0144