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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 196
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lieh durch den heiligen Fridolin (6. Jahrhunden) eingebürgert. Kirchen mit dem
heiligen Hilarius als Kirchenpatron gehen auf die Franken zurück, so Rheinau,
Kappel a. Rh., Jechtingen, Ehrenstetten usw. Mithin ist Bleichheim eine alte
Pfarrei. In dem Register, das über den Einzug des auf dem zweiten Konzil zu
Lyon im Jahre 1275 der Geistlichkeit auf sechs Jahre auferlegten Kreuzzugszehnten
für die Diözese Konstanz berichtet, ist auch die Pfarrei Bleichheim genannt
; ihr Einkommen betrug darnach um jenes Jahr herum 30 Pfund Breisgauer.
Die Pfarrei gehörte damals zum Dekanat Glotter, 1357 aber bereits zum Dekanat
Waldkirch. Am 27. Januar dieses Jahres nämlich beauftragten die Generalvikare
des Bistums Konstanz das Dekanat Waldkirch, den von seinem Bruder Berthold
Brenner praesentierten Cleriker Georg Brenner in die Pfarrkirche zu Bleichheim
, auf die der Priester Heinrich, Pfarrektor an derselben, freiwillig verzichtet
hatte, einzuführen und zu investieren. Am 12. Dezember 1397 verpfändete der
Edelknecht Georg Brenner mit Genehmigung seines Vetters, des Priesters und
Kirchherren Georg Brenner zu Bleichheim, seinem Bruder Thoman Brenner seinen
halben Anteil an Korn- und Weinzehnten zu Bleichheim, welchen die beiden
Brüder bisher gemeinschaftlich gehabt hatten, um fünf Pfd. Freiburger Pfennige,
um welche Summe er wieder eingelöst werden konnte. Der Witwe des Thoman
Brenner versprach 1403 der Kirchherr Georg Brenner zu Bleicha ein Leibgeding
von jährlich zehn Scheffel Korn und neun Saum Wein vom Zehnten zu Bleicha.
1405 vergaben Jörg Brenner, Kirchherr zu Bleicha, und Berchtold Brenner zu
Kenzingen dem Kloster Alpirsbach den Kirchensatz zu Bleicha und den Widumhof
bei der Kirche mit allen Rechten und Zugehörten an Äckern, Matten, Reben,
Holz, Zinsen, Wein, Korn, Haber und Hühnern. Da der Kirchensatz ein Lehen
des Markgrafen zu Hachberg war, kaufte das Kloster Alpirsbach den Kirchensatz
zu Bleicha um 150 Gulden Rheinisch. 1417 schlichtete das Gericht zu Offenburg
den Streit zwischen dem Kloster Alpirsbach und Henri Jugant von Bleicha
wegen Ansprüchen an die Kirche, den Zehnten und der Brenner Gut zu Bleicha.
1434 quittierte Wilhelm Zuckmantel der Jüngere zu Bleicha dem Kloster Alpirsbach
den Empfang von 28 fl., wofür er auf alle Ansprüche an Kirchensatz und
Widumgüter zu Bleicha verzichtete. Mit der Reformation aber wurde das Kloster
Alpirsbach aufgehoben, Rechtsnachfolger war der Herzog von Württemberg
. Damit erhielt er die Pfarrechte von Bleichheim und der Filiale Nordweil.
Da ihm die Einführung der lutherischen Lehre in dem ihm eigenen Flecken Nordweil
nicht gelang, versuchte er die Einkünfte des Bleichheimer Pfarrers zu
schmälern, was aber Österreich nicht zuließ. So kam es zu der Vereinbarung vom
Oktober 1571 über die Einkünfte des Pfarrers zu Bleichheim
zwischen dem Kenzinger Amtmann Halbmeyer und dem Alpirsbacher Amtsschreiber
Georg Däuble im Beisein des Bleichheimer Vogts Moritz Menglein und
des Nordweiler Vogts Hans Geiger. In Verbindung mit diesem Jahr 1571 werden
in einer Berainsammlung, die mir nicht mehr zugänglich ist, fast die gleichen Gemarkungsnamen
aufgeführt wie in der Berainsammlung Nr. 1018, die über Geld-,
Frucht- und Weingefälle und die Widumgüter vom Jahr 1719 berichtet.

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