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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 202
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der Köbach 1743 bringt sein Wasser von Nordweil. Der Hilaribrunnen hat seinen
Namen vom Kirchenpatron, dem hl. Hilarius. Der Tirbrunnen = Teuerbrunnen
fließt nur in teuren Zeiten.

Form und Ausdehnung: An dem Anwendell 1585 = Anwand, bezeichnet
einen Ackerstreifen, der auf einen Nachbar oder einen Feldweg stößt.
Der Bauer, der beim Pflügen hinausstrecken, d. h. die Furche möglichst zu Ende
führen möchte, muß vorher wenden, um das anstoßende Grundstück nicht zu zerstampfen
. Biegenacker 1780 hat den Namen von Biegung, Krümmung. Breite
1571, 1770 bedeutet ebenes, ausgedehntes Stück Land. Hirschhörnle ist Wald und
bedeutet spitzer Gipfel. Jochriemen sind schmale Ackerstreifen. Krummer Acker
1571,1766, Langacker 1405, 1585 und Langmatten 1585, 1780 erklären sich selbst.
Oberärmel 1742 und Unterärmel 1740 dürften an die Form eines Ärmels erinnern.
Oberfeld 1746, 1767 und Unterfeld 1767 ist ein größeres zusammenhängendes
Ackergebiet. Rainacker weist auf Rain hin und Riemacker 1585, 1729, 1746 auf
Riemen = schmaler Ackerstreifen.

Bäume und Sträucher: Butzental 1746 = Hagebuttental, Brombeerhalde
1832 = Abhang mit Brombeersträuchern, Erlenmatten 1755 = Wiesen bei
Erlen, Fohreneck 1769 = mit Föhren bewachsener Bergvorsprung, überliefert aber
ist fürneck 1571, und der Volksmund spricht furnick, vielleicht zu ahd. fuora =
Weide gehörig. Die Hagmatten 1741, 1765 waren Wiesen am Wald und sind
heute Wald. Kleine Buhlöcher 1788 und Buhloch 1571, 1746 ist Buchenwald.
Der Lindengarten gehört den Kageneckern. Das Weidenwäldle ist Gemeindeeigentum
und lieferte Weiden, oder es steckt einfach der alte Name widu = Holz,
Wald darin.

Wildlebende Tierwelt: Fischgräben 1720, 1768 besagen, daß in den
dortigen Gräben früher Fische lebten, Gauchmatten 1571, 1750 sind Kuckucksmatten
, Hasenacker 1750, 1767 scheint unter Hasenfraß gelitten zu haben, dazu
Hasenfeld oder Himmelreich 1785, so genannt als hochgelegener Platz, dazu das
Gegenteil Höllbauer 1746, auch Grube genannt 1769.

Benennung nach dem Besitzer: Affenberg 1585, 1760 ist der Berg
des Affo, Muckental das Tal des Mucco, 1585, 1746, beides Benennung nach dem
Urbesitzer. Weitere Benennungen nach früheren Besitzern sind Bußlermatten,
Bußlers Garten 1817; Bußler ist Abkürzung von Buselmayer, Gebhardsschlägle =
Holzschlag des Gebhard, Glöckleberg 1700, 1748, 1766, Königsbühl 1746, Meiers
Wald, Mundinger Garten 1750, ein Hans Mundinger begegnet uns schon 1571;
Mutscheler 1738, 1770, Schatzenberg 1759, 1786, Schatzenkreuz 1762, 1779;
Schörlinsmatten 1571, 1714; Siblinger 1585, 1740, 1746; Vixengarten 1700,
1750; 's Bauke Loch, hier versank die dortige Kirche, heute noch kann man gelegentlich
das Läuten der Glocken hören; aufs Luxen Anwendell 1782; Vigilari-
halde 1748; Wolfersberg 1571, 1585.

Rodung, Kulturpflanzen, Haustiere: Ried 1571, 1585; Rit-
tele 1768; Rittene 1774, aus riutine; Schwarzer Stock 1777, hier standen schwarze
Stöcke eines abgebrannten Waldes; Stockmättle 1787, hier Stöcke eines abgeholzten
Waldes; Stollreute 1808; Umbrüchle 1768; Wildes Ried 1746,1766. Namen von

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