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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 206
(PDF, 56 MB)
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bis auf weiteres nicht verabfolgen darf. Wilhelm Kapp, Sohn des Stubenwirts
Karl Kapp, ist zwar noch minderjährig, erhält trotzdem 1866 die Genehmigung
zur Auswanderung.

U nwetterberichte

Am 28. Juli 1750 erhob sich um %7 Uhr abends ein grausames, entsetzliches
Donnerwetter; der Blitz schlug auf dem Schloßberg in 19 Eichbäume ein. Es
entstand gegen Tennenbach, Ottoschwanden und bis auf den Schloßhof ein
Wolkenbruch, der ein solches Anwachsen des Aubaches verursachte, daß in Kirnhalden
der Badbrunnen, die Sakristei samt Bruderhäuslein, der Kirchhof samt
den Toten hinweggerissen wurden und daß des anderen Tages mehr denn 500
große Steine in dem Kirnhaider Hof lagen. In der Kirche zu Kirnhalden lief das
Wasser in den Tabernakel des Hochaltars hinein, so daß das Venerabile kaum
noch hat herausgenommen werden können. Zu Bleichheim wuchs die Bleich derart
an, daß in sieben Häusern das Wasser zu den Fenstern hineinlief, zwei Jägergebäude
hinweggerissen wurden, bei 20 Stück Schweine und Geißen ertranken,
Buch- und Eichbäume hierher geflözt wurden, die Gartenmauerwerke im Dorf
iibereinanderfielen und viele Steine und Bäume auf den Feldern lagen. Dieser
Wolkenbruch und diese Wassernot erstreckte sich vom Kloster Ettenheimmünster
bis Tennenbach, wo es eine Scheuer samt allen Früchten darinnen, vier Mastochsen
, ein Haus mit sieben Personen hinwegriß, wobei alle sieben ertranken,
auch das Kloster Tennenbach wurde schwer heimgesucht. — Auch im Jahre 1625
war ein großes Gewässer, wie an der großen Steinsäule, die unter der Gemeindestube
stand, zu ersehen war. Der Wasserstand vom Jahr 1851 kann dagegen
noch an dem Stein an der Kreuzung von Flauptstraße und Mühlenweg abgelesen
werden. Vom 18. und 19. April des Jahres 1767 ist zu berichten, daß es vom
Karsamstag, 4 Uhr morgens, bis Ostersonntag, nachts 10 Uhr, also 42 Stunden
ununterbrochen schneite. Schon vom 14. bis 17. April ging der Nordwind so
stark, daß „den Leuten schier das Herz im Leibe verfrieren mögen".

(Weiteres folgt.)

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