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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 9
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Die Revolution 1848/49
und das Acherner Geschlecht PETER

Von Eugen Beck

„Was dem deutschen Volke die Erinnerung an den Frühling 1848
besonders wert machen sollte, ist die begeisterte Opferwilligkeit für
die große Sache, die damals mit seltener Allgemeinheit fast alle
Gesellschaftsklassen durchdrang", so beurteilt Karl Schurz die Bedeutung
der Märzrevolution für die Nachwelt. Außer den bäuerlichen
Kreisen, die sich auch nach den Reformen von 1810 teilweise
noch in überlebten Abhängigkeitsformen vom Adel befanden, waren
auch die bürgerlichen Stände in den Städten an der Volkserhebung
beteiligt. Gerade diese aufstrebende Schicht empfand in den immer
wiederkehrenden Zensurlücken der Zeitungen ihre Unfreiheit und
Bevormundung durch den damaligen Staat und lieh den Agitatoren
für Freiheit, Bildung und Wohlstand willig Ohr und Hand. Nach
Professor Stadelmann war die Revolution, „zwischen Stein und
Bismarck in der Mitte stehend, ein vollgültiger Versuch, aus den
Kräften der liberalen Idee einen deutschen Staat aufzubauen. Sie
hat es unternommen, den Steinschen Selbstverwaltungsgedanken
aus dem Bäuerlichen ins Bürgerliche zu übersetzen und an Stelle
des freien Grundeigentümers einen mündig gewordenen städtischen
Mittelstand zur Säule des Staates zu machen"1).

Ein strebsames und unternehmendes Geschlecht

Auch in Achern waren die Träger des freiheitlichen Gedankens im
Bürgertum zu finden, vorab im weitverzweigten Geschlecht Peter.
Seitdem der gelernte Nagelschmied und spätere Hanfhändler Joseph
Peter durch seine Heirat mit Maria Glaser von Achern im Jahre 1745
ein verbreitetes Geschlecht begründete, stoßen wir in den Akten
immer wieder auf diesen Namen. In den Ortenauer Schulakten von
1772 sind Peter bei der Schulprüfung unter den Preisträgern zu finden
. Obwohl damals Rechnen noch nicht Unterrichtsfach war und

') Stadelmann, 1848. Soziale und politische Geschichte der Revolution.

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