Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 21
(PDF, 63 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0023
zur Welt kam. Die starke Anteilnahme des späteren Verwaltungsfachmannes
Walli an finanziellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten
dürfte somit wohl vom Vater her ererbt sein. Ursprünglich
scheint sich allerdings der junge Anton mit dem Gedanken getragen
zu haben, katholische Theologie zu studieren, jedenfalls machte ihm
Direktor Loreye am 3. September 1834 auf seinem Abgangszeugnis
vom Rastatter Lyzeum einen entsprechenden Vermerk — zumal
Walli, der in allen Fächern mit gut abgeschnitten hatte, in Religion
die Note „sehr gut" erhielt. Wenn dem so war, dürfte er sich rasch
eines anderen besonnen haben, denn bereits 1834 bis 1835 sehen wir
ihn als Studenten der Rechtswissenschaft auf der Universität Freiburg
. Sein juristisches Studium führte er anschließend 1835 bis 1836
an der Universität Heidelberg zu Ende. Die Staatsprüfung im Januar
1839 machte ihn mit der Note „vorzüglich" zum Rechtspraktikanten.

Unmittelbar danach bis zum Mai 1841 genoß er im heimatlichen
Rastatt beim dortigen Oberamt als Aktuar die praktische Ausbildung,
die er schließlich bis Ende Mai 1842 als besoldeter Rechtspraktikant
beim Amte Rheinbischofsheim zum Abschluß brachte. Zunächst beabsichtigte
Walli, sich in Rastatt als Rechtsanwalt niederzulassen.
Da jedoch die beruflichen Aussichten hierzu in Boxberg bedeutend
günstiger waren, wählte er das Städtchen im Frankenland als Aufenthaltsort
. 1844 siedelte er in gleicher Eigenschaft nach Gerlachsheim
über, nachdem er sich im Spätjahr 1842 erstmals vermählt hatte.

Auf seine Eingabe um Wiederverwendung im Staatsdienst wurde
er am 27. Oktober 1849 als Assessor an das Bezirksamt Buchen berufen
, wo man ihn im Frühjahr 1851 zum Amtmann ernannte. Unterm
24. Juli 1852 erfolgte seine Ernennung zum Assessor beim Hofgericht
in Bruchsal.

Inzwischen war man „höheren Orts" auf die Begabung und die
vielseitigen Kenntnisse Wallis aufmerksam geworden, und so beförderte
man ihn am 18. November 1854 zum Assessor beim Finanzministerium
, in dem er bereits ein knappes Jahr später zum Ministerialrat
aufstieg. Als Abgeordneter des Wahlbezirks Wertheim war
Walli 1859 bis 1864 Mitglied der zweiten Kammer des Badischen
Landtags. Seine Glaubenstreue als Katholik hinderte ihn nicht, sich
im bekannten Konkordatsstreit 1859/60 gegen das Konkordat auszusprechen
. 1861 wurde er zum Mitglied des Verwaltungsrates der
General-, Witwen- und Brandkasse ernannt, als deren Vertreter er
an den Versammlungen der deutschen Versicherungsanstalten in
Halle (1867), Kassel (1868) und Dresden (1869) teilnahm. In seiner
Eigenschaft als Ministerialrat trat Walli am 1. August 1866 in das

21


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0023