Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 153
(PDF, 63 MB)
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durch das feüwr vom himmel oder in kriegszeiten verderbt würde, solches zu
reparieren schuldig, da aber auß Verwahrlosung des obervogts ein prunst darin
entstiende, selbigen schaden ein obervogt selbs zue widerkehren und deßhalb
zum antritt caulion zue laisten verbunden seye. Derohalben ihr der underthanen
begehren, zue jedes theyls nachrichtung die darumb vorhandene brieffliche ge-
rechtigkhaiten, so in den burgerladen liegen sollen, zu cedieren und fürzulegen.
Wen wir dann diß begehren der billichkhait nit ungemäß befinden, auch die
caution zur Sicherheit dienlich, so solle mit dition angeregter documenten willfahrt
werden."

Zum letzten Male wurde die Burg durch schwedische Soldaten im
Jahre 1642 in der Weihnachtszeit zerstört. Der Bericht des Obrist-
Leutnants Haußmann aus Villingen an den Obristen von Edlinstetten
unterm 25. Dezember 1642 lautet, daß jene Überrumpelung leicht
möglich gewesen, da niemand als österreichische Bauern neben
einem Fähnrich, welcher selbst ein Bauer ist, darinnen gelegen.
Unter anderm schreibt Haußmann:

„Nach Triberg aber haben sich 30 Feuerrohr begeben, welche einer geführt,
so vor diesem alldort commandiert ist geweßt und lange Zeit des Herrn Obristen
von Leyen (Pfandinhaber) Hofmeister war. . . Dieser aber, weilen er alle Gelegenheit
wohl gewußt, hat sich in eine Scheuer, so zum schloß gehörig und auf
der Stadtmauer steht, in der Nacht gelegt, in der Meinung, man werde in der
Nacht in die Kirchen gehen. Dieweilen aber in der Nacht das Schloß nicht geöffnet
wurde, ist er mit seiner Partei bis an den morgen verblieben. Am morgen
bei Öffnung muß es übersehen und nicht gleich andermal in der Scheuer und
nächstgelegenen Orten recognosziert worden sein, und nachdem 4 Soldaten
samt etlichen Personen aus dem Schloß in die Kirchen gangen, haben sie aus der
Scheunen, so allein zwei oder drei Sprüng von dem Tor ist, auf das Tor zugesetzt
, desselben sich bemächtigt. Die drinnen haben sich über % Stund gewehrt
, letztlichen aber teils darinnen gelegene Soldaten niedergemacht, teils
aber gefangen. Anietzt, wie mich die dahin geschickte Partei zu Pferd berichtet,
sind die Reiter, so in Schramberg waren, zusamt allen Feuerrohren in gedachtem
Triberg; ob sie vielleicht mehr Volk erwarten wollen, noch was ferneres vorzunehmen
, oder aber allein, damit sie die Munition und etliche kleine Stückel
von Metall, so dort sind, zusamt dem Raub fortzubringen, kann ich nit wissen,
in allweg kann ich nit glauben, daß sie werden den Ort zu manutenieren (Besitz
halten) Vorhabens sein, denn es ein schlecht Ort, welchem auch von hier
aus leichtlich zuzukommen; wann aber ein Schnee fallen sollte, von dem Feind
gar nit kennte sucurriert werden x. x. x.

(„Ortenau", 8. Heft 1921, S. 73/75.)

Von der Burg sind weder Stiche, Bilder oder Grundrisse vorhanden
. Auch aus den österreichischen Archiven konnte nichts beigebracht
werden. In einem Anhang zum Urbar von 1493 wird in einem
Schreiben des Rats Jacob Jonas — bei Übergabe der Herrschaft
Triberg im Jahre 1564 an Lazarus von Schwendi — über den Zustand
des Schlosses folgendes geschrieben: „Erstlich anzeigen das
nichts im schloß vorhanden weder klein noch groß ding durch auß

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