Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 177
(PDF, 63 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0179
Im Jahre 1801 erfolgt eine freiwillige Abgabe von Holz aus den Kageneckschen
Waldungen an das Franziskanerkloster in Kenzingen. —

Nach einer Verfügung vom 15. Oktober 1804 erhält Physikus Dr. Wurth in
Kenzingen für Besorgung armer Kranker in Bleichheim auf Ansuchen jährlich
zwei Klafter Holz.

Höfe und Lehen

Wenn am 6. Januar 1665 nach einem Ruflin-Bulanz-Hof oder nach dem Wittelshausischen
Lehen gefragt wurde, aber in der Einwohnerversammlung niemand
Auskunft geben konnte, ist dies nicht verwunderlich; denn der Dreißigjährige
Krieg hatte die Menschen hinweggerafft und die Erinnerungen an frühere Zeiten
verwischt und begraben. Doch Urkunden und Akten verhelfen uns Nachgeborenen
zur Aufhellung so mancher Geschehnisse und Tatsachen aus alter Zeit. Der
Ruf linhof wurde am 22. August 1335 von Hugo von Osenberg dem Walther
von Geroldseck als Pfand gesetzt, als er diesem zu Heimsteuer und Zugeid für
seine Tochter Klara 350 M. S. versprach. Der Hof wird nochmals genannt, als
Straßburg am 20. Dezember 1413 im Streit des Klosters Alpirsbach und des Hans
von Ratsamhausen die gerichtliche Entscheidung traf.

In Verbindung mit diesem Ruflinhof wird ein Zündenhof erwähnt, der
heute noch weiterlebt in dem Gewannamen Zündenacker.

Im Jahre 1558 gelangte das Burglehen des Hans Ruf an die Familie Wittelshausen
, deren letzter Lehensmann Melchior Balthasar von Wittelshausen 1571
starb, ohne Erben zu hinterlassen. Unterm 14. Januar 1574 werden folgende Güter
aufgezählt, die Melchior und sein Vater zu dem Lehen gekauft haben sollen:
Acker auf der Breite, vielleicht gehörte er zum Lehen, drei Äcker im Schlatthof,
Acker in der Assengruben, Acker zu Kastenhofen, Acker im Ried, Acker auf der
Eck, Mühlmättlin, Matte, worüber der Pfad geht, zwei Äckerlin auf der unteren
Breite, Rebstück im Sulztal, zwei Mannshauet Reben im Häldelin, sechs und vier
Mannshauet Reben bei des Scheublins Mühlin, zwei Gärten, großer Garten, halb
Lehen und halb eigen, der Tiergarten, Haus mit Hofreite, Haus zu Kastenhofen
samt der Plauel, ein Jeuch Wald an der Fürneck, ist aber kein Holz mehr da.
An Vieh war vorhanden: zwei Pferde, zwei Kühe, sieben oder acht Säu. 1571 kam
das Lehen an den Kenzinger Amtmann Andreas Halbmeyer, der am 23. Dezember
1584 um Bauholz bat. Oswald Vögtle zu Nordweil gab 1586 dem Amtmann
anderthalb Jeuch Wald im Hag Bleichheimer Banns um 23 fl. zu kaufen.
Ursprünglich sollte das Gut 1606 an Magister Jakob Emhard verkauft werden,
aber am 12. Mai 1607 wurde verfügt, das Lehenhaus samt dem guten Keller,
Mühle und Plauel, Wassergerechtsame, Eichenwald und die jährlichen Zinsen sollten
der Herrschaft vorbehalten sein, die übrigen Güter seien zu versilbern. Unterm
18. und 19. September 1607 gab der Lehensherr einen Teil des Lehens an verschiedene
Zinsträger. Die Zinsen bestanden in Geld und in Abgabe von Frucht
und Wein. Es handelte sich dabei um Ackerfeld im Zündenacker, auf der Oberen
Breite, im Oberen Ärmel, im Oberfeld, im Schlatthof, Matten im Briel und im
Nordweiler Bann, Reben im Biegenacker, Häldele, Riemacker, Haus am Burgweg,

12 Die Ortenau

177


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0179