Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 208
(PDF, 63 MB)
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Uber diese Prozession gibt es ein von dem Ratschreiber Model
stammendes Bild: voraus der Pfarrer und der Vogt mit langen Pfeifen
, dann folgen die Kinder, Männer und Frauen in ihrer alten
Tracht (Schill 107).

Von religiösen Vereinigungen war schon bei den Zünften die Rede.
In Hagnau bestand die Rosenkranzbruderschaft, die am Josefstag
ihren Bruderschaftstag abhielt, dabei die neue Ämterbesetzung vornahm
und auch einen Trunk gab. Die 15 Schildträger der Bruderschaft
hatten einen kleinen Blechschild, auf dem ein Geheimnis aus
dem Leben Jesu abgebildet und darüber ein Kerzenhalter angebracht
ist.

„An jedem Muttergottesfest und an jedem ersten Sonntag im Monat erscheinen
die Schildträger in der Kirche, nehmen in den 15 ersten Bänken je den ersten Platz
ein und heften den Schild neben sich an die Stirne der Bank. Der Sacristan zündet
ihnen die Kerzen an, und während der Prozession, die jeweils an den genannten
Tagen um die Kirche stattfindet, tragen die 15 Männer ihren Schild.

Ihnen gegenüber sind in der Kirche in den Bänken 13 Jungfrauen und 2 Frauen
mit den gleichen Schildern.

Alljährlich findet nun am Josefstage eine theilweise Neubesetzung der Schildträger
und -trägerinnen statt. Diese richtet sich aber nach den Heirathen. Tritt
eine Jungfrau in den Ehestand, so kommt sie auch ,aus dem Schild'. Die jungen
Männer aber, die seit dem letzten Josefstag in den Ehestand getreten sind, lösen
die ältesten Männer ,im Schild ab'" (Schill 174 f.).

Schließlich verdient noch eine Stiftung erwähnt zu werden, die
ein Hagnauer Kaplan für arme Mädchen gemacht hat. Alljährlich
am Thomastag zogen die Mädchen das Los; zwei von ihnen erhielten
je 100 Gulden (K390).

Weiteres lolgt.

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