Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
35. Heft: 45 Jahre, 1910 - 1955.1955
Seite: 255
(PDF, 63 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1955/0257
veranschaulichen sehr gut den Siedlungsvorgang. Den mittelalterlichen Landesausbau
von Vorarlberg von Professor B. Bilgeri zu besprechen, ist nicht leicht.
„Zwei Völker, Romanen und Alemannen, besaßen die Ausgangsbasen und konnten
an der Neulandgewinnung teilnehmen." Erst im Hochmittelalter begann die
große Rodungsbewegung, den Abschluß des mittelalterlichen Landesausbaues bildete
die große Walsereinwanderung im 14. Jahrhundert. Die beiden Beiträge „Das
Eisenwerk Eberfingen und dessen Holzversorgung" von Oberforstrat Dr. H. Stoll
und „Kollnau — ein vorderösterreichisches Eisenwerk des 18. Jahrhunderts" von
Assessorin Dr. E. Schillinger führen uns in den Schwarzwald. Sie berichten von
der Gründung, der Betriebsorganisation, der Erzbeschaffung, der Beschaffung des
Holzes, der Herstellung der Holzkohle, von Waldverwüstung und Eisenabsatz.
Rektor K. Fr. Wernet hat die Bevölkerungsbewegung im Wutachgebiet untersucht.
Im Altsiedeiland hausten die Alemannen in kleineren Siedlungen, in den Waldgebieten
herrschte der Einzelhof. Besitzungen hatten vor allem die Klöster
Reichenau, St. Gallen, Rheinau, Allerheiligen in Schaffhausen und St. Blasien. Landrat
a. D. Paul Strack, unser Ehrenmitglied, hat es unternommen, die Zuwanderung
nach Freiburg von dem Beginn der Kirchenbücher der Münsterpfarrei 1579
bis 1733 zu verfolgen. Die Zuwanderer kamen auch aus der Schweiz und dem
Elsaß. Ernst Münch von Rheinfelden (1798—1841) und Jakob Bleyer (1874—1933),
Budapester Germanist, sind interessante Persönlichkeiten aus dem Alemannengebiet
. Außer Konstanz war 1413 auch Kempten als Konzilort vorgeschlagen worden
. Fragen der volkstümlichen Heiligengestalten in Schwaben ist Direktor W. Baur,
Hechingen, nachgegangen. Zu dem Aufsatz „Vollschwäbisch, Stadtschwäbisch und
Niederalemannisch im seither württembergischen Oberschwaben" von Professor
H. Moser ist unter anderem zu sagen, daß schon immer in der Mundart Veränderungen
vorkamen, die junge Generation manches Mundartliche der älteren
Leute aufgab, von einer Stadtmundart nur mit Einschränkung gesprochen werden
kann. Zugegeben muß werden, daß der Mundartsprecher im Gespräch mit Fremder
, sich um eine Umgangssprache oder gar die Hochsprache müht; aber sind die
Einheimischen unter sich, sprechen sie die geläufige Mundart, auch in der Stadt,
ja man kann beobachten, daß jemand soeben in vollendetem Hochdeutsch redete
und fast im gleichen Atemzug mit einem alten Bekannten in echtester Mundart
spricht. Ich kann nicht glauben, daß so bald statt der Mundarten eine Allgemeinsprache
entsteht, im Alemannischen sicherlich nicht, z. B. nicht in Stockach, Radolfzell
, Konstanz.

Der Herausgeber Professor Dr. Fr. Metz, der einleitend die Verdienste

H. Riehls um die Landeskunde einer erneuten Würdigung unterzieht, ist ehrlich
zu beglückwünschen zu dem inhaltsreichen Werk mit seinen Abbildungen und
zahlreichen Anmerkungen. Das schön ausgestattete Jahrbuch verdient die weiteste
Verbreitung.

„Neue Miszellen aus Heimat und Landschaf t", eine Sammlung
im wesentlichen heimatgeschichtlicher Aufsätze aus der Zeit vom 1. Oktober 1949
bis 1. Oktober 1954, chronologisch geordnet, auf hektographischem Wege in geringer
Anzahl vervielfältigt, um die Arbeiten wenigstens einigen Stellen zugänglich
zu machen, hat unser Ehrenmitglied Dr. Joh. B. Ferdinand, Landgerichtsdirektor
i. R., der Bibliothek unseres Vereins geschenkt. Der nimmermüde und begeisterte
Heimatforscher widmet darin ein Gedenkblatt dem Geschichtsschreiber

I. B. v. Weiß, schreibt über Altdorfs, Tutschfeldens und Ringsheims Vergangenheit,
berichtet vom Spital und neuen Krankenhaus in Ettenheim, gibt jeweils eine Rückschau
auf das verflossene Jahr, grüßt E. Baader und Fritz Broßmer zum 60. und
Hugo Broßmer zum 70. Geburtstag. Dies und vieles andere enthält die Sammlung
von Aufsätzen, die in Zeitungen und Zeitschriften vom Verfasser veröffentlicht
wurden.

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