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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 5
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0007
Chronik 1955/56

Endlich fand einmal die Jahresversammlung in Baden-Baden statt, und
zwar am 11. September 1955. Im Konferenzzimmer des Kurhauses begrüßte der
1. Vorsitzende des Vereins, Oberstudienrat Prof. Dr. Otto Kähni, in der geschäftlichen
Sitzung 48 erschienene Mitglieder, gab den Bericht über das Geschehen
im Verein und gedachte der verstorbenen Mitglieder. Anschließend erstattete
unser Rechner, Dipl.-Volkswirt Dr. Otto Rubin, den Rechenschaftsbericht
. Er konnte dabei mit mehr Optimismus als im Vorjahr aufwarten. Durch
die hochherzige Hilfe des Regierungspräsidenten Dr. Waeldin, dem hiermit der
tiefgefühlte Dank ausgesprochen sei, durch höhere Beiträge opferfreudiger Mitglieder
und kleinere Spenden kam eine günstigere Rechnungslegung zustande. Damit
jedoch der Verein seine weiteren Pläne verwirklichen kann, verzichten die
Ortsgruppen aüf einen Teil des ihnen zukommenden Jahresbeitrages. Es wird
nämlich dem Jahrbuch 1956 ein Mitgliederverzeichnis beigegeben werden. Ebenso
soll das schon länger geplante historisch-topographische Wörterbuch, das die Städte
und Dörfer nach Kreisen erfassen wird, mit zwei Druckbogen in größerer Auflage
zusammen mit dem Jahrbuch herausgebracht werden, was 1957 zum erstenmal geschehen
wird. Dazu wäre nötig, daß auch die Gemeinden an der Arbeit des Vereins
Anteil nehmen wollten. Um das Vereinsleben zu heben, schlug Herr Dr. Kähni vor,
Lichtbilderabende, vor allem aber Wanderungen und Fahrten nach historischen
Stätten zu veranstalten, solche historischen Entdeckungsfahrten fänden z. B. in Offenburg
stärksten Widerhall. Forstmeister Dr. Junghanns regte dabei ein
Zusammengehen der Ortsgruppen mit dem Schwarzwaldverein an. Auch könnten
zwei benachbarte Ortsgruppen eine gemeinsame Fahrt unternehmen. Als nächster
Tagungsort wurde Oppenau festgesetzt, für 1957 wurde Kehl vorgesehen. Unter
dem Punkt Anträge setzte sich Freifrau von Schauenburg für eine sorgsame
Erhaltung der Ruine Fürsteneck ein. Der Verein wird auch eine Beihilfe leisten.
Schriftsteller Haebler empfahl eine Feststellung von alten Akten und Urkunden
in den Gemeinden, wo noch manches aufgefunden werden kann.

Der Höhepunkt der Tagung war die Festsitzung im prunkvollen Runden Saal.
Bei der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer meinte Herr Dr. Kähni, in einer
Zeit der Spannung und Unruhe sei man in der Bäderstadt zu einer wesentlich
ruhigeren Tagung zusammengekommen. Er unterstrich die Bedeutung der heimatgeschichtlichen
Forschung, die kein Winkeldasein friste, wies auf das 45jährige
Bestehen des Vereins hin und bedauerte, daß die Ortsgruppe Baden-Baden nicht
mehr so tätig sei wie in den zwanziger Jahren. Er verwies auf das Wort Burck-
hardts, wonach die Geschichte der Heimat Ausgangspunkt der Universalgeschichte
ist. Burckhardt nennt sie ein Korrektiv an der Universalgeschichte. Man habe das
heute vielfach erkannt, es gebe jetzt Lehrstühle für Landesgeschichte. Auch das
Unterrichtsministerium von Baden-Württemberg lege großen Wert darauf, daß in
den Schulen Heimatgeschichte gelehrt werde. Die Grüße der Stadtverwaltung und
der Bäder- und Kurverwaltung überbrachte Bürgermeister Dr. Holdermann,
der unter anderem ausführte, ein jeder von uns müsse in der heutigen Zeit, in
der manches wankend geworden sei, achthaben, daß er den Untergrund, den Boden
der Heimat, nicht verliere. Vertreter der Badischen Heimat, des Schwarzwaldvereins
und Oberstudiendirektor i. R. Josef Harbrecht vom Bund für Heimat-
und Volksleben unterstrichen ihre Verbundenheit mit dem Historischen Verein.

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