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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 35
(PDF, 67 MB)
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Der kluge Franzos aber winkt, ohne zu sprechen, verneinend ab und gräbt weiter
. Als der Schatz auch bei drei und vier Fuß nicht erscheint, dämmert ihm der
Schwindel. Er haut den Schneidergesellen durch und zwingt ihn, das Geschirr
heimzutragen" (Sch III 258 f.).

Die Zahl 13 ist eine Unglückszahl. Daß dieser Volksglaube auch
in gebildeten Kreisen herrscht, zeigt Hansjakob am Beispiel des
Donaueschinger Kapellmeisters Kalliwoda, der „jeden Abend ängstlich
schaute und zählte, ob nicht dreizehn Mann am langen Tisch
säßen. Sobald dies eintrat, verließ er schleunigst seinen Platz, um
den Folgen der Unglückszahl zu entgehen" (VW 96).

Dem Traum und Traumleben schenkte Hansjakob, der
selbst ein lebhafter Träumer war, große Aufmerksamkeit und maß
ihm besondere Bedeutung zu. ,,Das Träumen hat seine Bedeutung im
Menschen- und im Tierleben. Aber es fehlt uns der Schlüssel, die
Träume zu deuten. Der Traum wird weiter ein Rätsel bleiben, wie
alles in uns und um uns" (F 188). Hansjakob erzählt mehrmals von
Träumen, die auch wirklich eingetroffen sind (KrT 82, WK 154 f.,
StSt64). Und in neuerer Zeit, meint Hansjakob, „träume ich oft, daß
ich von Hunden, Katzen und andern wilden Tieren gebissen werde,
und deute es auf die vielen Hetzereien, denen ich ausgesetzt bin"
(ALG 310).

„Bauersleute träumen selten; wenn sie aber einmal träumen, erzählen
sie es am Morgen bei der Suppe als eine große Neuigkeit.
Und zu meiner Knabenzeit kauften die ,Wibervölker' vom Land an
den Jahrmärkten zu Hasle mit Vorliebe das in Reutlingen bei Spohn
gedruckte ,Traumbüchle', nicht weil sie viel träumten, sondern weil
sie einen Traum der Seltenheit wegen für ein Ereignis hielten, über
welches das Büchle Aufschluß geben sollte" (KrT 81).

Mit einigen vereinzelten Zügen aus dem Volksglauben sei dieser
Abschnitt abgeschlossen.

Kein gutes Zeichen ist es, wenn es bei der Hochzeit Streit gibt.
Das soll zu einer unfriedlichen Ehe führen (E 374). Ebenfalls kein
gutes Zeichen ist es nach allgemeiner Ansicht, wenn einem „alte
Weiber" als erste in den Weg laufen (Sch III 8).

Der 1. August soll ein Unglückstag sein. Als einst einer am
1. August seine Hochzeit halten wollte, hätten ihm alle Leute davon
abgeraten, weil es ein „verworfener Tag" sei. Am 1. August „habe
nämlich seiner Zeit unser Herrgott die bösen Engel in die Hölle gestoßen
" (Sch II 261).

Während der Brautmesse wird darauf gesehen, auf welcher Seite
des Altars die Kerzen heller oder trüber brennen. Der Brautteil muß
zuerst sterben, auf dessen Seite die Kerzen trüber brennen (WK 366).

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