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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 38
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Felsgebilde, erratische Blöcke, denen wir im Schwarzwald oft begegnen
, rankt sich manche Sage. Der „Teufelsstein" (W63; s. Abschnitt
„Volkssprache") ist ein Beispiel dafür.

Quellen galten als heilig. Aus dem „heiligen Brunnen" bei Haslach
werden die kleinen Kinder geholt, und zwar aus der dunkeln
Brunnenstube unter den „drei großen Tannen" (J 147).

Von manchem verborgenen Schatz weiß die Volkssage zu erzählen
. Unter der Hornberger Burg soll ein Schatz ruhen, den einst ein
Bauer heben wollte (ESch66).

Die Sage vom Silberreichtum im Benauer Berg hat einst die Bergleute
veranlaßt, die alten, verlassenen Stollen auf dem Schwarzenbruch
wieder in Angriff zu nehmen. Dort kommt auch der Grubenname
„das goldene Kalb hinter der eisernen Türe" vor, ein Name,
der auf unterirdische Schätze hinweist (E244).

Auf dem Schwarzenbruch soll einst die Bergstadt Benau gestanden
haben. „Während die Täler unten alle noch ein See waren und die
Schiffer an hohen Bergspitzen ihre Schiffe festbanden, blühte die
Stadt Benau mit einem lustigen Volke von Bergleuten." Ein kahles
Moos auf der Höhe des Schwarzenbruchs heißt heute noch der
„Kirchhof" und eine Bergwiese die „Kapellenmatte".

„Die Stadt ging unter, weil die Bewohner das goldene Kalb anbeteten
, d. h. weil sie zu viel edles Erz fanden, wurde es ihnen zu
wohl, und ihre Üppigkeit forderte die Strafe des Himmels heraus".
Nur der Pfarrer und der Mesner, die auf einem Versehgang waren,
kamen mit dem Leben davon. Bei ihrer Rückkehr war die Stadt
versunken.

„Von der Stadt Benau sei nur eine Kapelle übriggeblieben, und in dieser seien
die wenigen Christen der Gegend zusammengekommen ... Sie hätten Prozessionen
gehalten am Sonntag um dies Kirchlein ...

Ein heidnisches Weib habe einst das Heiligtum betreten und schänden wollen.
Sie mußte dafür umgehen als die Hexe von Benau oder die alt' Lempi, die nachts
die Leute quäle, welche in den Bannkreis des längst verschwundenen Kirchleins
kämen" (E 230 ff.).

Hansjakob bringt mit dieser Sage die Sitte der Kinderprozession
um den Hanseleshof zusammen.

Auch die Wendelinskapelle auf dem Roßberg bei Kaltbrunn
(Wolfach) soll der Rest einer Stadt sein, die einst dort oben gestanden
habe (W319).

In der nicht geheuren Gegend des Barbarasterhofes ist schon viel
Böses geschehen. „Ich habe manchmal von den Bauern in des Vaters
Wirtsstube erzählen hören von den Bergleuten, welche einst die

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