Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 56
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f. Müller

Herbey! Herbey, ihr Männer all!

ich komme von Tripstrill,

zu trösten euch für diesesmal,

da ich euch zeigen will,

wie meine Mühl a^uf einen Sprung,

was alt ist, machet wieder jung;

herbey, herbey, herbey.

2. Weber

Ach lieber Meister Cyprian,

da bring ich meinen Wust;

wenn deine Kunst soll gehen an,

ein Tag lang fegen mußt!

So nimm dann die Runkgunkel mein

in die kunstreiche Mühl hinein,

ich bitt, ich bitt, ich bitt.

3. Müller

Ganz recht! ganz gerne dien ich dir

und mach mir draus ein Ehr.

So bring nur deine Alte mir

zu meiner Mühle her!

Es gschieht dir nichts, sey unverzagt,

schon viele haben es gewagt;

nur her! nur her! nur her!

4. Müller

Allo! mein Mühlrad! wie der Wind

dich hurtig trill herum!

Nimm sie nur wacker bei dem Grind,

die ganz Natur kehr um!

Mach, daß sie sauber, jung und fein

aus einer alten Hex erschein.

Allo! Allo! Allo!

5. Weberin

Sieh! ich bin jung, hübsch, fein, charmant.

Weber
Jezt, jezt ist gholfen mir!

Weberin

Du wirst von mir nicht mehr erkannt;
ey bhüt mich Gott vor dir!
Um einen Cavalier ich buhl;
ich brauche keinen Weberstuhl.
Geh, Weber! Flieh von mir.

6. Weber

Das ist bey tausend schlapprament
ein nagelneues Gfriß!

Hans Wurs*
Hättst bald, mein Weber, d'Naß verbrennt,
host gmoyt, sie sey dir gwiß.

Titelblatt des Fasnetspieltextes
„Die Weibermühle"

Weber

Einmal ich hab sie theur erkauft.

Hans Wurst
Spring nohi, daß sie it vertlauft!

Weber
I will, i will, i will.

7. Schneider

Komm her, mei lieba Durathä!
Komm für das letzte Gricht!
Wenn i dir schon neu Pietz aufnäh
uf dei verrunzlets Gsicht,
so ist, wenns sagen därf, mit Gunst,
all meine ganze Schneiderkunst
umsunst, umsunst, umsunst.

8 Müller

Der Sach soll bald geholfen seyn,
was braucht es Klagen viel,
wenn du nur flickst die Hosen mein
so gieb sie in die Mühl!

Schneider
Ich gieb sie dir aufs Gwissen dann.

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