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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 108
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obengenannten Jahres, sein Herr sei fest entschlossen, es auf alle
„Extremität", also aufs Äußerste, ankommen zu lassen. Jedenfalls
würden die Holzfuhren wiederum ihren Weg durch Lahr nehmen,
denn mit dem Schiffer H e e ß von Ottenheim sei wegen der
Weiterbeförderung des Holzes auf dem Rhein bereits ein Kontrakt
abgeschlossen worden.

In bescheidenem Maße hatte Lahr aber nun doch ein Entgegenkommen
gezeigt. Man erklärte sich dort nämlich bereit, für jenes
Holz, das noch unverkauft in den Waldungen der Herrschaft Hohen-
geroldseck lagere und durch Lahrer Gebiet befördert werden müsse,
nur die Hälfte des Zolls zu verlangen, der sonst festgesetzt sei. Vor
Beginn der Anfuhren mußte jedoch dem Amtsbürgermeister in Lahr
Anzeige darüber erstattet werden, ob das durch die Stadt zu fahrende
Holz bereits verkauft sei oder nicht. Das Schreiben, das dieses
Zugeständnis enthielt, trägt als Unterschriften die Namen Panni-
fex3), Willig, Scherer und Schneider.

Als Amtsverweser Schmelzer auch weiterhin auf der Forderung
des vollständigen Verzichts auf Erhebung von Wegzoll bestand,
blieb die Stadt Lahr abermals unnachgiebig. Sie führte in einem
weiteren Bericht aus, ihre Straßen seien schon ganz zusammengefahren
. Hierauf kam man überein, mündlich miteinander zu verhandeln
. Die Zusammenkunft fand am 13. November 1766, vormittags
10 Uhr, auf dem Amtshause in Lahr statt. Schmelzer überreichte
den Vertretern von Lahr eine Denkschrift mit genauer Darstellung
der Sachlage und der Begründung seiner Einstellung hierzu. Eine
Einigung wurde aber nicht erzielt, da der Seelbacher Amtsverweser
von seiner Forderung auf unbegrenzte Zollfreiheit nicht abzubringen
war, was von Lahr aber wie schon früher so auch dieses Mal abgelehnt
wurde. Ein hernach wieder einsetzender Schriftwechsel
blieb ebenfalls erfolglos. Am 22. Mai 1767 fragte Schmelzer nochmals
in Lahr an, ob man sich denn dort noch nicht zu der „illimierten",
d. h. unbeschränkten, Zollfreiheit verstehen könne. Anscheinend gab
Lahr daraufhin keinerlei Antwort, denn am 26. Mai 1768 bat der
Seelbacher Amtsvorsteher, man möge ihm doch endlich eine Erklärung
zukommen lassen, denn er habe bereits vor Jahresfrist darum
nachgesucht.

Um nicht eigenmächtig zu handeln, wandte man sich von Lahr

8J Pannifex war von 1753 bis 1767 Bürgermeister von Lahr. Sein Sohn Georg Friedrich ist der
Verfasser eines aufschlußreichen Tagebuchs, das wertvolle Aufzeichnungen über Begebenheiten enthält
, die sich in den Jahren 1753 bis 1815 in Lahr und Umgebung zutrugen.

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