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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 112
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kirche und 1807 bei dem Bau des herrschaftlichen Amtshofes in
Offenburg (später Staatl. Gesundheitsamt und im 2. Weltkrieg zerstört
) Verwendung gefunden. Die Herrschaft vermißte nun für ihren
ausgedehnten Grundbesitz doch einen wirtschaftlichen Mittelpunkt.

Im Juli 1826 teilte Freiherr Anselm von Franckenstein in Ulistadt
(Oberfranken) seinem Amtmann Franz Joseph Meister die Absicht
mit, die Güter in Hofweier zu vereinigen und einen Ökonomiehof
zu errichten. Er gab ihm den Auftrag, einen günstigen Platz auszusuchen
, einen Plan und ein Gutachten einzureichen und sich nach
einem Pächter umzusehen. Meister starb aber am 29. Oktober desselben
Jahres. Sein Nachfolger wurde der Rechtspraktikant Jakob
Schuck. Dieser stammte aus Mainz, wo sein Vater die Rheinmühle
betrieb, und vermählte sich 1828 mit Barbara Neundorfer, der Tochter
eines Würzburger Kaufmanns. Erst 1836 unterbreitete Schuck
seiner Herrschaft einen Bericht. In diesem wies er darauf hin, daß
im Dorf Hofweier wohl noch ein herrschaftliches Haus stehe. Dieses
werde aber auf die Dauer nicht ausreichen; denn das Gut könne
wesentlich vergrößert werden. Die Herrschaft besitze große Waldungen
. Durch Rodungen könne man das Gut auf einen Umfang von
300 Morgen bringen. Aus diesem Grunde sei es ratsam, ein neues
Wirtschaftsgebäude zu erstellen. Dazu müsse jedoch ein beträchtliches
Kapital aufgewendet werden. Da die Preise für die Baumaterialien
damals stiegen, nahm die Herrschaft von der Ausführung
des Planes einstweilen Abstand.

Der Wald, von dem Amtmann Schuck in seinem Bericht sprach,
war die „Rittene". Deren Umfang wird in einer Güterbeschreibung
vom Jahre 1732 folgendermaßen beschrieben: „Die Rothene, in Alt-
und Jungeichen bestehend, ungefähr 230 Jeuch groß, stoßt unten
auf den Offenburger Wald, oben an die Binzburger Güter, den Enzelbach
und das Schutterwälder Feld und Schwatterloch" (Gemarkung
Hofweier). Seit Jahrhunderten trieb die Gemeinde Hofweier gegen
Entrichtung eines Mastgeldes ihre Schweine in die Rittene zum
Eckerich. Daran erinnern heute noch die Fluramen ,,Im Saugescheid"
und „Am Saugäßle". Femer hatte die Bevölkerung das Recht, in
diesem Wald jede Woche einen Tag das Lagerholz zu sammeln. Im
Jahre 1838 betrug die Größe des Waldes noch 158 Morgen. Nach
der Meinung des Amtmanns entsprach der Ertrag der Waldung nicht
den Erwartungen. Er empfahl deshalb, den Wald zu roden und in
Ackerland umzuwandeln. Es gingen jedoch acht weitere Jahre vorüber
, ohne daß etwas geschah.

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