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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 122
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1956/0124
deputationshauptschluß knüpfte, erfüllten sich nicht. Der Wiener
Kongreß brachte die Vereinigung des Bistums mit der Schweiz. Der
Fürstbischof mußte ein unstetes Leben führen. Von Konstanz, Passau,
Wien und Rheinfelden aus verhandelte er mit den staatlichen Häuptern
und bemühte sich um eine angemessene Entschädigung. Schließlich
zog er sich nach Offenburg zurück, widmete sich in hochherziger
Weise den Armen und starb 1828 im Hause seiner Familie. Die
Inschrift auf seinem Grabstein in der Heilig-Kreuz-Kirche rühmt ihn
als „Vater der Armut, Sohn der Frömmigkeit und Fels der Religion".
Erbe der Herrschaft war Franz Konrad (geb. 1752). Er starb schon
1798 als Kurmainzischer Kämmerer und bischöfl. Speyerscher Rat in
München. Seine Witwe, M. Elisab. Augusta, geb. von Eberstein,
führte bis 1803 für ihre minderjährigen Söhne die Geschäfte. Franz
Anton, der ältere, wurde Forstamtsverweser in der Landvogtei
Ortenau, der jüngere, Joseph Wilhelm, trat in diplomatische Dienste,
war Gesandter am kaiserlichen Hofe in Brasilien und starb schon
1819 in Rio de Janeiro. Inzwischen waren große politische Umwälzungen
eingetreten. Nach dem Frieden von Preßburg hatte Baden
die vorderösterreichischen und ritterschaftlichen Besitzungen erworben
. Das bedeutete das Ende der Landvogtei Ortenau und der
Herrschaft Windschläg. Während die Freiherren von Neveu ihre
orts- und gerichtsherrlichen Befugnisse in Windschläg verloren,
konnten sie ihren Grundbesitz beträchtlich vermehren. Oberforstmeister
Franz Anton vonNeveu (1751—1837), der in Offenburg wohnte
und sämtliche Familiengüter in Besitz hatte, wurde der Universalerbe
des Fürstbischofs, seines Oheims, der ein großes Kapitalvermögen
hinterließ. Diese Mittel machten es ihm möglich, 1828 von
Forstmeister Freiherrn von Ritz das Weingut in Durbach-Hespen-
grund zu erwerben. Damit hatte die Familie einen neuen wirtschaftlichen
Mittelpunkt erhalten. Und 1831 schuf Franz Anton aus seinen
Besitzungen im Hespengrund, in Weiler, Windschläg und Ortenberg
das heutige Majorats- und Stammgut. Erbe des Stammguts wurde
sein Sohn Adolph (verm. mit Mathilde von Schauenburg), der es bis
zu seinem Tode (1872) innehatte. Sein jüngerer Sohn Franz Anton
Joseph wurde Grundherr von Dietenbach und Biengen und schuf die
breisgauische Nebenlinie. Das Ortenauer Stammgut vererbte sich
von Adolph über dessen Sohn Carl (1850—1897) auf den heutigen
Majoratsherrn Hubert von Neveu.

Das Familienarchiv, das jetzt verzeichnet ist und für wissenschaftliche Arbeiten
benutzt werden kann, ist folgendermaßen gegliedert:

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