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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 132
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ter"), Geld und Wertgegenstände zu Wagen. Ein solcher Landkutschenkurs
lief von Stuttgart über Heilbronn nach Heidelberg und
fand dort Anschluß an den Kurs Frankfurt—Straßburg. Die verkehrstechnische
Bedeutung dieser von den baden-durlachischen Markgrafen
geförderten Posten ersehen Sie allein schon an ihrer Zahl:

1. Frankfurt—Scharfhausen

2. München—Brüssel

3. Konstanz—Augsburg

4. Konstanz—Basel (durch schweizerisches Gebiet)

5. Konstanz—Innsbruck

6. Konstanz—Freiburg—Straßburg

7. Meersburg—Lindau

8. Meersburg—Meßkirch

9. (Wien—) München—Straßburg (—Paris)
10. Stuttgart—Heidelberg.

Sie haben wohl bereits bemerkt, daß viele der Ihnen aufgezeigten
Verkehrslinien die Landesgrenzen schon von ihrem Aufkommen an
überschritten.

Es dauerte Jahrzehnte, bis Thum und Taxis sich ebenfalls zur Ein-
iührung von Fahrposten entschlossen, den Grund hierfür darf man
füglich in den ihnen durch die Privatposten entzogenen Gebühren
vermuten.

Empfindliche Rückschläge erlitt das gesamte Verkehrswesen zu
Beginn des XIX. Jahrhunderts, als Napoleon Europa mit Krieg überzog
. Doch führt seit seiner Niederwerfung die alte oberrheinische
Hauptverkehrsader Frankfurt—Basel von ihrem Eintritt in badisches
Gebiet nur mehr durch ein einziges Land, während sie vor der
Säkularisation respektive Mediatisierung die Zollschranken von
rund zwei Dutzend „Souveränen" passieren mußte.

Schon 1811 hatte das nunmehrige Großherzogtum Baden die durch
sein Gebiet führende Thum- und Taxissche Posten übernommen und
baute sie dann mit den Land- und Ordinarikursen zur „Badischen
Post" aus, doch begann die Postbehörde erst im vergangenen Jahrzehnt
in den Städten und größeren Landgemeinden Postanstalten
mit Briefbotendienst einzurichten, die Besorgung von Briefen nach
und von der Postanstalt liegt heute hauptsächlich in den Händen
der „Amtsboten". Sie wissen, daß der Schriftverkehr zwischen den
Bezirksämtern und den Gemeindeverwaltungen von altersher durch
gemeindlich bestellte Boten vermittelt wird; wohl aus verwaltungstechnischen
Gründen ließ man diesen Botendienst auch in den Gemeinden
, die Postanstalten haben, bestehen. Während nun der private
Briefverkehr an den Plätzen, an denen Postanstalten errichtet

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