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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 141
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siegreiche Krieg 1870—1871, verzögerten den Neubau, so daß erst
1872 mit dem Bau der schönen Kirche, in gotischem Stil, begonnen
werden konnte. Im Frühjahr 1876 war der stattliche Bau glücklich
beendet, und am Peter- und Pauls-Tag feierte Bühl den großen Festtag
der Einweihung.
Nun sollte eigentlich
der alte, ausgediente
Bau abgebrochen werden
, aber man konnte
sich nicht dazu entschließen
. Noch standen
fest die alten Mauern
und der liebe dik-
ke Turm. Kurzerhand
kaufte der energische
Bürgermeister, Eduard
Knörr, der Kurie
den alten Bau ab,
und ein tüchtiger Baumeister
wandelte ihn
zu dem stattlichen Rathaus
um. Nur der Chor
der alten Kirche mußte

fallen, denn er war schon damals ein Verkehrshindernis. An einem
Pfeiler des Chors stand ein römischer Meilenstein, im Jahre 100 n.Chr.
errichtet, er zeigte an, daß die Entfernung von hier bis Mainz 120
römische Meilen betrage. Der Stein wurde der Karlsruher Altertumssammlung
übergeben. Er zeigte an, daß eine Römerstraße durch diese
Landschaft führte.

Nun war der Chor abgebrochen, aber was mit den Steinen anfangen
? Da kam man auf die kluge Idee, droben auf dem Gottesacker
auf der die Stadt beherrschenden Höhe eine Friedhofskapelle
zu erbauen. Ein schöner Kuppelbau erstand und wurde 1882 eingeweiht
. Er wurde gerade2) zur rechten Zeit eingeweiht, um Bühls
berühmtem Sohn Alban Stolz als letzte Ruhestätte zu dienen.
Im Oktober 1883 zog ein endloses Trauergeleit die Straße zum hochgelegenen
Gottesacker hinauf; dabei war auch eine Abordnung der
Universität Freiburg, um dem hochverehrten, langjährigen Lehrer
die letzte Ehre zu erweisen. Dort oben in der schönen neuen Kapelle
fand Alban Stolz im Chor seine letzte Ruhe in heimatlicher Erde.

ä) Stadt Bühl: Karl Broßmer, 1914.

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