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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 180
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Marienkapelle, also wohl in der mittleren Arkade vom Odeum, zwei
große Grabsteine; auf dem einen war das Bild eines Weltpriesters
von hoher Statur ausgehauen, der Johannes von Utenstein hieß; das
andere war das Grabmal der Lucia von Brunheim; auch an diesen
beiden Gräbern brannte das ewige Licht der gestifteten Totenlampe.

Jeweils am Außenrand der südlichen Querschiffwand sind noch
die Spuren von zwei Türeingängen. Der eine zu ebener Erde war
die große Konventspforte, in die der Kreuzgang einmündete, über
dieser Pforte war auf der Innenseite eine lange, lateinische Inschrift
mit vergoldeten Lettern eingemeißelt. Etwa zweieinhalb Meter hoch
war an der anderen Seite jene Türe, die mit dem Gang vom Kloster-
dorment in Verbindung stand, ähnlich wie in Alpirsbach, wo noch
die erhaltene Treppe mit durchbrochenem Steingeländer herunter
in die Kirche führt.

Die zwölf kleinen Fenster und die beiden Fensterrosen in den
Flochwänden des ganzen Querbaues verbreiteten mit ihren bunten
Scheiben über Altäre, Chorgestühl, Abtsgräber, Treppen und Emporen
ein Zwielicht mit langen, breiten Strahlen und Lichtteppichen auf
dem Boden.

In der Ostwand des Querschiffes öffneten sich fünf große Arkaden
nach dem Chorhaus, das durch seine Auflösung und Einwölbung
eine Fülle von mystisch-liturgischer Feierlichkeit darstellt. Das hohe,
steile Chorquadrat der Mitte führt durch je eine Doppelarkade in
die Seitenchöre; von den Zwischenpfeilern der Arkaden hat der linke
noch die Nische vom einstigen vorgebauten Sakramentshäuschen.
Die Arkaden haben ebenfalls die Einziehung, doch ohne den eingelegten
Rundstab, über denselben ist das gleiche Gesims wie im
Langhaus; auf demselben sitzt jeweils der Eingang schmaler, rund-
bogiger Mauergänge auf. Im Bogenfeld ist jeweils ein kleines romanisches
Fensterpaar; das Bogenfeld selber ist von einem leicht
heraustretenden Schildbogen umrahmt, über das Chorquadrat ist ein
Kreuzgewölbe gespannt, dessenRippen auf hohen, festlichen Diensten
aufsitzen. Ein doppelt geführter Triumphbogen, oben gotisch, unten
romanisch, führt in die Hauptapsis hinein, die durch sechs, z. T. noch
alte Fenster von einem weichen, goldschimmernden Leuchten erfüllt
ist.

Noch größer ist die Dämmerung wie sonst wo in der Kirche in
den beiden Büßerkapellen der langen Seitenchöre, deren Apsis jeweils
von einem einzigen, schmalen Fenster etwas Licht empfängt.
Auch die Seitenchöre sind eingewölbt, und zwar von gratigen Kreuz-

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