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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 187
(PDF, 67 MB)
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bezüglicher Spur kaum. — Eher war die Ausdruckslosigkeit Gebot
der bisherigen Bedenken und demzufolge Benommenheit und Absicht
— vielleicht sollte alles ein unpersönliches Symbol vom Werden
, Sein und Vergehen bleiben. —

Von den Schwarzacher Monatsbildern sind noch sieben erhalten.
Das M ä r z b i 1 d ist gekennzeichnet durch den Widder, der vor
einem Baume liegt. Auf dem Felde gräbt ein bärtiger Mann fleißig
mit dem Spaten um und hat im frischen Frühlingswind seine Kapuze
hochgezogen.

Auf dem A p r i 1 b i 1 d gibt der Stier mit seinem großen Rücken
die untere Wölbung des Kapitales ab. Im Hintergrund steht ein pappelartiger
Baum. Ein junger, bartloser Mann im langen Faltenrock
und mit einer an den Ohren elegant aufgewölbten Mütze trägt in
der einen, emporgehobenen Hand eine Schüssel mit Blättern wohl
eines Frühlingsgemüses; in der anderen vielleicht ein Osterei; noch
auffallender ist der großblättrige Staudenbündel unter seinem Arm,
wohl ein Palmbüschel analog einer Darstellung am Baptisterium zu
Pisa, wo die gleichen Beigaben auf Palmsonntag und Ostern hinweisen
.

Das Mittelbild am gleichen Kapital ist eine Szene aus dem schönen,
freudevollen Mai. Am Boden steht ein Korb mit Blumen gefüllt.
Dahinter tanzt ein junges Paar; der Bursche trägt einen langen Faltenrock
mit Gürtel und eine enganliegende Haube, unter der an der
Stirne ein Haarbüschel herausragt. Das Mädchen hat den gleichen
Faltenrock, aber ohne Haube, sondern kurzes, glattgekämmtes Haar,
das im Nacken aufgewellt ist. Köstlich ist bei beiden die Tanzhaltung
; zugleich stellen sie auch das Monatsbild der Zwillinge dar.
Neben dem Paar spielt ein junger Mann zum Tanze auf; leider aber
ist sein Instrument abgeschlagen.

Anschließend folgt am gleichen Kapital das Monatsbild des Juni,
ein kriechender Krebs. Köstlich ist die Seite eines Frühobstbaumes
dargestellt; fünf Äste, oben mit enganliegenden, länglichen Blättern,
unten mit einer Fülle von großen Früchten hängen tief herab; unter
der Wölbung der Äste steht ein bärtiger Mann, den Oberkörper
rückwärts gelehnt und mit der Rechten Obst brechend; hinter den
Ästen greift die Linke herum und zieht sie nieder; neben dem Mann
hängt an einem Ast ein obstgefüllter Korb.

Ähnlich wie zu Chartres folgt das Monatsbild des Juli, ein Löwe
mit einem hochgeschwungenen, am Ende buschigen Schwanz, überraschend
an dieser Darstellung ist das perspektivisch hinter- und

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