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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 213
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Georg Bernhard aber wurde wieder gesund und dienstfähig, denn
im November 1683 erwarb er von der Herrschaft zwei halbjährige
Fohlen von Scheibenhardt käuflich für 20 fl., und im März 1684 erhielt
er auf besonderen Befehl 40 Klafter Buchen- und Tannenholz
zugewiesen.

Im Juni 1684 wurde eine neue Kammerordnung eingeführt. 1686
im Mai trat der Kammerdirektor mit einem Hofrat nebst Sekretär
und zwei Kanzlisten eine Dienstreise in die badische Grafschaft
Sponheim nach Kreuznach an, die sich bis in den Juni hinein ausdehnte
, so daß Dienstsachen dahin nachgeschickt wurden. Der Landschreiber
von Kreuznach Dr. Albon war angewiesen, für Unterkunft
und Kost der Herren, auch für die Kutscher und Knechte zu sorgen.
(Kammer-Protokolle 223—225 GLA. Karlsruhe.)

Im Laufe der beiden folgenden Jahre (noch vor 1689) scheint
Georg Bernhard von Ried in verhältnismäßig jungen Jahren gestorben
zu sein. Seine Gesundheit war demnach nicht die beste1'").
Seine Witwe Maria Theresia geb. Grünlinger zog mit ihren vier
kleinen Kindern zu ihren Eltern nach Schloß Staufenberg, wo sie im
Jahre 1690 ihre Mutter verlor und selbst in schwersten Kriegstagen
am 29. März 1693, nur 32 Jahre alt, ihr im Tode nachfolgte. Fünf Tage
zuvor mußte sie noch ihr sechsjähriges Söhnlein Carl Bernhard sterben
sehen. Bei ihrer feierlichen Beisetzung in Durbach fungierten
außer dem Ortspfarrer noch die Geistlichen von Nußbach und Ebersweier
sowie Patres von Lautenbach und Offenburg. Zu dieser für
die Familie tragischen Schicksalszeit endete wohl durch Verkauf des
Besitzes oder durch die französische Besetzung und Kriegsverhältnisse
die Mitherrschaft derer von Ried in Niederotterbach, von der
bei den späteren Nachkommen nicht mehr die Rede ist.

Neben den privaten Heimsuchungen, Tod der Gattin und der
Tochter, trafen den Amtmann Grünlinger auf Schloß Staufenberg in
diesen Jahren die sich häufenden Kriegsbeschwerlichkeiten im Amte
besonders schwer. In seinen Berichten und Briefen an den Lehensherrn
von Greiffen klingt der Gemütszustand des allein mit seinen
drei Riedschen Enkelkindern dastehenden Mannes stark durch, bis
er im Juni 1693 schreiben konnte, daß er eine zweite Frau gefunden
habe, die sein Hauswesen führen und den elternlosen Enkelkindern
Maria Francisca, Ludwig Anton und Georg Heinrich von Ried wieder
mütterliche Fürsorge geben sollte. Diese Frau war Helene
Barbara von Bodeck und Ellgau, die nun Großmutter-

ls) Näheres geht aus den Akten nicht hervor. Die Kirchenbücher von Baden-Baden beginnen erst
mit dem Jahr 1689.

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