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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 214
(PDF, 67 MB)
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und Mutterstelle an den drei Waisen übernahm. Sie war die Tochter
von Joh. Evangelist von Bodeck und Ellgau, bischöflicher Straßburger
Oberamtmann zu Oberkirch, und dessen Gemahlin Anna
Maria geb. von Scharpfenstein und Pfeil14).

Grünlinger hatte aus erster Ehe außer Maria Theresia, vermählte
von Ried, noch eine ältere Tochter Maria Salome, die mit einem
„Ausländer", Georg Demuth aus Eckbolzheim in Franken, verehelicht
war und seit 1712 als Witwe mit sechs Kindern zu Durbach und
Oppenau lebte. Ihr ältester Sohn Casimir war 1711 als Pater im
Benediktinerkloster Gengenbach, ihre Tochter Francisca heiratete
den badischen Hoffourier Georg Barchert in Rastatt, eine andere,
Margarete, den Spitalschaffner Joh. Michael Gimmi zu Offenburg.

Johann Carl Grünlinger war über 50 Jahre Amtmann der Herrschaft
Staufenberg schon unter dem badischen Lehenträger von
Orscelar, dem Stifter der Pfarrei Durbach. Bei dessen Tod und Beisetzung
in der Kirche im Juni 1666 fungierte Grünlinger als „Zeremonienmeister
" und hielt nach Beendigung der kirchlichen Feier

"I Actus Sponsaliorum, dat. Oppenau 24. Juni 1693. Eheberedung zwischen Johann Carl Grünlinger,
Kaiserlicher Hauptmann und Amtmann der Herrschaft Staufenberg, und Helene Barbara von Bodeck
und Ellgau. (Generallandesarchiv Karlsruhe, Abt. 179, Amt Staufenberg, Konv. 5.)

Als Zeugen sind unterschrieben unter Beidrückung ihrer Wappensiegel:

a| Auf der von Bodeckschen Seite:

Helene Barbara von Bodeck und Ellgau (Braut).

Anna Maria von Bodeck, geborene von Scharpfenstein, und Pfeil (Brautmutter).
Engel-Froneck (Angelika Veronika) von Greifenberg, geborene von Bodeck (Schwester des
Brautvaters).

Johann Evangelist von Bodeck und Ellgau (Vater der Braut). i .

Carl Ferdinand von Greifenberg, österreichischer Rat und Sekretär der Landvogtei

(Schwager des Brautvaters).
(Seit 1685 Herr des Bodeckschen Gutes Berghaupten.)
bi Auf Grünlingers Seite:

Johann Carl Grünlinger. Siegel: Halbmond mit drei Sternen.

P. Placidus Hinderer, Prior zu Schuttern (später 1708—1727 Abt des Klosters, geboren zu
Baden-Baden). Siegel: drei Schrägbalken.

Ernst Heinrich Küffer. Siegel: senkrecht geteiltes Schild, links drei Rosen, rechts sechsmal
gespalten. (Kapitän E. H. Küffer starb 1707 in Durbach auf seinem Gut Leitersberger
Hof im Hespengrund und konnte, weil er lutherisch war, nicht auf dem Durbacher
Friedhof begraben werden. Die Leiche wurde nach Willstätt gebracht. Anzeige des
Amtmannes Grünlinger wegen des Todfallabzugs und des Zolls für die Leiche.) (GLA.,
Baden Generalis 5066.)

Die von Bodeck, ein ursprünglich norddeutsches, weit bis nach Rußland und bis in die Niederlande
verbreitetes Geschlecht, waren auch in der Pfalz und Straßburg vertreten und wurden schließlich in
der Ortenau seßhaft. 1556 hatte ein süddeutscher Zweig die Herrschaft Ellgau bei Donauwörth erworben
und schrieb sich davon. 1601 wurde die Familie bei dem Ritterkanton Ortenau immatrikulier!.
Sie war damals in Berghaupten ansässig. Wappen: Schild viergeteilt, Feld 1 und 3: Kreuz, gold und
blau, Feld 2 und 4 Löwe, rot in Gold. Das Geschlecht ist ausgestorben.

Die Angabe in Zeitschrift ,,Adler" VII (1894), Seite 142, Helene Barbara von Bodeck und Ellgau
als Gattin Georg Bernhards von Ried ist irrig. Auch die Erhebungen zur von Riedschen Ahnenprobr
bei der Immatrikulation in die Ortenauer Ritterschaft 1762 bringen diesen Irrtum (GLA. Abt. 127
Fasz. 48), den die Kirchenbücher von Offenburg und Durbach sowie die obige Eheberedung Grünlinger-
von Bodeck aufklären.

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