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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 222
(PDF, 67 MB)
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den Herrn Franz von Röder aus seiner Compagnie in holländischen
Diensten gratis versorgt habe". Aber das Ortenauer Ritterschaftsdirektorium
schlug das Gesuch ab.

Im Jahre 1743 hatte Ludwig Anton von Ried das stark verschuldete
ritterschaftliche Gut Ramsteinweiler bei Wolfach in öffentlicher
Versteigerung erworben und den Kaufpreis von 10 000 fl. bei der
Ritterschaft hinterlegt. Aber infolge von Schwierigkeiten mit der damaligen
Inhaberin, der verwitweten Frau von Pleurer, geborene von
Reutlingen, die das Gut nicht räumen wollte"4), wurde schließlich
nach jahrelangem Hin und Her zwischen Ritterschaft und Fürstenberg
der Kauf nicht wirksam. Das verschuldete Gut wurde nachher,
wie die Akten berichten, ,,in Fürstenbergische Hände gespielt".

Seit 1744 hatte Ludwig Anton von Ried seinen Güterbesitz in
Nesselried durch verschiedene Käufe, sei es Lehenserwerb oder
Eigentumskauf, stark vergrößert. Dagegen verkaufte er 1745 das
großelterliche Grünlingersche Haus nebst Scheuer, Stall und Garten
in Durbach um 650 fl. an die Grünlingersche Enkelin Frau Margareta
Gimmi in Offenburg.

Am 20. Dezember 1756 nahmen Ludwig Anton von Ried und seine
zweite Ehefrau Maria Elisabetha, geborene Freiin von Speth-Schülz-
burg (vermählt nach 1645), ,,zu fernerem Nutzen und Frommen" bei
dem Universitäts-Oberschaffner Stibinger in Freiburg als Administrator
der Stiftungen zwei Darlehen von 2500 und 1500 fl. gegen
Schuldverschreibung der Nesselrieder und Illentaler Höfe und Güter
im Wert von 11 232 fl. auf5).

In seiner militärischen Laufbahn war Ludwig Anton von Ried mit
den Jahren in holländische Dienste unter Beförderung zum Major
und Oberst übergetreten, wo das Regiment „Baden" stand, dessen
Oberst-Inhaber seine Landesherren, die Baden-Badener Markgrafen
Ludwig (Türkenlouis), f 1707, und dessen Söhne Ludwig Georg (1702
bis 1761) und August Georg (1706—1771), waren. Inwieweit Ludwig
Anton von Ried in den damaligen Kriegen (Polnischer Thronfolgekrieg
1733—1735) und österreichischer Erbfolgekrieg (1740—1748)
beteiligt war, darüber fehlen nähere Nachrichten. In den 1750 er
Jahren wird er als General in holländischen Diensten genannt.

Uber die Immatrikulation der Familie von Ried bei der Reichs-

:i) Frau von Pleuer ließ der Ritterschaft sagen, ,,sie wollte gewarnt haben vor Mord und Totschlag,
welches erfolgen werde, im Falle man sie exmittieren wolle".

25) Urkunden'im Protokollbuch 14112 (Durbach) Generallandesarchiv Karlsruhe, unterschrieben und
gesiegelt von beiden Ehegatten und dem Staufenberger Amtmann Fabert.

Hier hat das von Riedsche Wappen als Helmzier einen Stern. Das Siegel der Frau ist das Allianz-
Wappen von Ried-von Speth.

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