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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 225
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Klage des Vaters des verwundeten Schülers, des Bürgers und Schuhmachers
Jakob Trapp, wegen Satisfaktion und Kostenersatz. Da lauten
die Regierungsdekrete auf Zahlung der Kosten für die Heilung
des Verwundeten, der vom Landphysikus Dr. Spenner behandelt
wurde, sowie auf gütliche Auseinandersetzung. Die Angelegenheit
geht noch bis März 1732 durch das Hofratsprotokollbuch. Der junge
Trapp erscheint bald darauf wieder im Protokoll, als er sich mit
noch einem Mitschüler, dem Sohn des fürstlichen Mundkochs Goldmann
, des verbotenen Fischfanges schuldig und strafbar machte.
Gegen die Strafmandate reichten die Väter eine „Gegenbeantwortung
" ein und meldeten, daß die Studenten in der Schule schon
wegen ihres Verbrechens gezüchtigt worden seien. Der Hofrat war
milde und ließ die Sache auf sich beruhen. Die blutige Tat in der
Kirche zu Baden-Baden und ihre Folgen hat aber den militärischen
Werdegang, dem sich Joseph von Ried wie auch seine Brüder zuwandten
, nicht beeinträchtigt, denn Joseph stieg von Stufe zu Stufe
in der Rangordnung und wurde der berühmteste unter den vier
Brüdern.

Joseph Johann Heinrichvon Ried,

geboren 1718, war 1726 als „rudimentista" (Vorschule) im Minoriten-
Gymnasium zu Offenburg, wo er bei der Schulaufführung im Herbst
,,Saulus, der reißende Wolf" mitwirkte31), später aber in Baden-Baden
bei den Jesuiten seine Ausbildung beendete. Er trat schon frühe in
den Heeresdienst ein und war als achtzehnjähriger 1736 Leutnant in
der Füsilier-Kompagnie Dreger des von Rodtschen Kreisregiments
zu Fuß in Rastatt. Mit seinem Hauptmann Dreger und dem zweiten
Leutnant Imke machte Joseph von Ried eine Eingabe an den Markgrafen
, ihnen das Friedens-Douceur von früher für Quartier, Holz
und Licht reichen zu lassen. Sie begründeten ihre Bitte damit, daß
sie zu Anfang des Krieges ihre Equipierung mit vielen Kosten anzuschaffen
genötigt waren und durch das beständige Hin- und Hermarschieren
in weitere Unkosten gesetzt wurden, wozu die Feldgage
nicht ausreiche, weil infolge des Krieges die Lebensmittel im Preis
gestiegen waren. Die Eingabe hatte Erfolg. (GLA. Baden-Generalia
5610.)

über die weiteren Militärjahre Josephs ist bekannt, daß er sich
im Türkenkrieg (1737—1739) und im österreichischen Erbfolgekrieg
(1741—1748) schon hervorgetan habe und dementsprechend beför-

31) Batzer, Ernst, Die Schulaufführungen der Minoriten in Offenburg (1906).
15 Die Ortenau

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