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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 230
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fürsten wenden werde. Die diplomatischen Berichte von Rieds, insbesondere
das Gespräch mit König Friedrich II. von Preußen vom
21. Mai 1764 (in französischer Sprache geführt) sind in von Arneths
Geschichte Maria Theresias wörtlich wiedergegeben.

In Berlin setzte Joseph von Ried auch die nach dem Hubertusburger
Frieden schon mit dem preußischen General Wylich gepflogenen
Verhandlungen über den Austausch der Kriegsgefangenen
fort.

Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und
Preußen schienen nun einigermaßen eingerenkt zu sein, obwohl die
ganze Welt glaubte, daß ein wahres Vertrauen und enges Einverständnis
zwischen der Kaiserin Maria Theresia und dem König von
Preußen niemals Platz greifen würde. Jedenfalls glaubte Joseph von
Ried, nach einer gewissen Zeit sich wieder seinem militärischen
Dienst und, da inzwischen sein Vater gestorben war, auch seiner
Heimat und seinen Gütern zuwenden zu sollen, weshalb er in
dringendster Weise um seine Abberufung vom Berliner Gesandtschaftsposten
bat. Maria Theresia entsprach der Bitte und sandte
den General Joseph von Nugent als Nachfolger von Rieds nach
Berlin im Januar 1765; von Ried führte noch eine Zeitlang den Grafen
von Nugent in die Geschäfte ein. Zurückgekehrt wurde der Feldmarschall
-Leutnant Freiherr Joseph von Ried Inhaber des K. K. Infanterieregiments
Nr. 48. Als Diplomat hatte er den Rang eines
Wirklichen Kaiserlichen Geheimen Rats mit dem Prädikat Exzellenz
erreicht.

Als solcher spielte er bei den Verhandlungen über den Badischen
Erbschaftsvertrag zwischen Baden-Baden und Baden-Durlach 1765
wegen Vereinigung der beiden Markgrafschaften, die 1771 eintrat,
eine wichtige Rolle. Bei all diesen Vorgängen war Joseph von Rieds
,,gute Gesinnung" vom badischen Markgrafen anerkannt worden.
Als sich noch kurz vor Abschluß des Erbvertrages der Kaiserhof zu
Wien entschloß, dem Ankauf der böhmischen Besitzungen des Markgrafen
August Georg von Baden-Baden näherzutreten, um die finanzielle
Bedrängnis des Landes zu retten, erhielt Anfang Februar 1765
Exzellenz von Ried den kaiserlichen Auftrag zur Verhandlung in
Rastatt. Da aber der Erbvertrag Badens gerade wenige Tage zuvor,
am 28. Januar 1765, unterzeichnet worden war, mußte von Ried auf
Verhandlungen verzichten und konnte dem Wiener Hof nur Kenntnis
von dem erfolgten Erbvertrag geben35).

JS) von Drais, Geschichte der Regierung Karl Friedrichs (1818), schreibt II S. 104 in seinen Nekrologen:
,,von Ried, General in Kaiserlich-Österreichischen Diensten. Ein Mann von. Geist, von Herzlichkeit

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