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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 16
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0018
Die Reichsabtei Schwarzach*)

Von Alfons Harbrecht
5.

In der langen Reihe der rheinischen Romanik ist die Schwarzacher
Münsterkirche das letzte Glied. Der Kreuzgang war ein Übergang
zur Gotik. Von eigentlichen gotischen Denkmälern kann man im
Schwarzacher Territorium nicht sprechen. Aber es sind teilweise
Spuren der Gotik da von solcher Außergewöhnlichkeit, daß sie zu
den beiden großen Bekenntnissen hinführen: „Gotik ist jene Offenbarung
voll Grenzenlosigkeit, die den begrenzten Menschen in sich
hineinschlingt" (1) — ,,in der Gotik gehen in gewisser Weise Leib
und Seele unter wie in einem tiefen Meer." — (2)

In Schwarzach hatte die ehemalige Michelskirche ,,einen sehr
schönen gotischen Chor". Am 4. November 1804 gestattete das
bischöfliche Ordinariat zu Ettenheim der Gemeinde, das Kirchlein
zu weltlichen Zwecken zu verwenden, was leider zur Folge hatte,
daß der gotische Chor und der alte Turm abgerissen wurden.

Die gotische Marienkapelle wurde unter Abt Nibilungus (1305
bis 1325) an das nördliche Münsterquerschiff angebaut und war wohl
nach Hirsauer Muster das zweite Bethaus für die kranken Mönche!
Der Klostergrundriß des 18. Jahrhunderts enthält noch einen alten
Bau hinter den Chören des Münsters, der wohl das Krankenhaus
der Mönche war; von hier hätte dann eine heute noch bestehende,
schöne Pforte durch den nördlichen Seitenchor zur Marienkapelle
geführt, die leider der Dreißigjährige Krieg zerstörte.

An dem vorderen südlichen Vierungspfeiler ist in halber Höhe
ein Christuskopf aufgemalt, vielleicht der letzte Rest eines gotischen
Schweißtuchbildes, ähnlich wie das alte Wandfresko im Kolmarer
Münster.

Vielleicht hatte 1320 auch die Georgskapelle, die letzte Erinnerung
an Veitern, eine gotische Instandsetzung und Altäre erhalten,
da für ihren Georgs-, Marien- und Katharinenaltar der Straßburger
Bischof Bertold Ablässe in diesem Jahr besonders konfirmierte.

* Siehe „Ortenau", 31.—36. Heft.

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