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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 45
(PDF, 59 MB)
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wendet werden kann. Hierzu
kömmt noch die Annehmlichkeit
, daß man sowohl aus dem
1. wie aus dem 2. Stock unmittelbar
in den Burggarten gelangen
kann, der ebenfalls eine
weite, herrliche Aussicht gestattet
und durch seine Bäume und
Gebüsche schon jetzt gegen Sonne
und Wind hinreichenden Schutz
darbietet." Auf dem 1838 bis
1843 erbauten Schloß verbrachte
G. L. von Berckholtz
die letzten zwei Jahrzehnte
seines Lebens, von der Ortenberger
Bevölkerung wegen seines
gütigen Wesens allgemein
verehrt. Er war ein Helfer der
Armen. Als tiefgläubiger Protestant
förderte er die evangelische
Kirchengemeinde Offenburg
, die in den Jahren 1857/64
ihr Gotteshaus erhielt. Wie das
Ortenberger Schloß wurde auch

die Kirche von Eisenlohr im Alexandra v. Berckholtz (I821—1891)

neugotischen Stil erbaut. Schon

diese Tatsache beweist, daß Baron von Berckholtz dem Kirchenbau die größte
Aufmerksamkeit schenkte. Er stiftete auch die Orgel.

Am 1. August 1863 starb er auf seinem Schloß und ließ sich auf dem Käfers-
berger Friedhof in der Gruft beisetzen, die er sich und seiner Familie hatte errichten
lassen. Der fürstlich-fürstenbergische Hofprediger F. Müller aus Donaueschingen
, einst Pfarrer in Offenburg und langjähriger Freund der Familie von
Berckholtz, rühmte bei der Trauerfeier, die im oberen Schloßhof stattfand, dem
Verstorbenen nach, daß er „mit dem Besitz irdischer Güter die Kunst vereinigt
habe, sie auf edle, würdige Weise zu gebrauchen". Das beweist sein Testament,
in dem 20 000 Gulden für wohltätige Zwecke bestimmt waren. Die Bediensteten
erhielten die Summe von 14 700 Gulden. Das Waisen- und Armenhaus in Riga
war mit 3300 Gulden, das Karlsruher Waisenhaus und der Armenfonds Ortenberg
mit je 300 Gulden bedacht. Dem evangelischen Kirchenbaufonds Offenburg
gehörten 500 Gulden. Unter die Armen in Karlsruhe sollten 500 und unter die
Ortenberger Armen 400 Gulden verteilt werden.

Die Gattin, ein Sohn und zwei Töchter waren ihm im Tode vorausgegangen.
So teilten sich in das beträchtliche Erbe, das 1856 durch den Tod des in Paris
lebenden Bruders Joh. Jakob noch vermehrt worden war, der Sohn Johann Jakob

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