Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 62
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0064
man seine Kenntnisse und Fertigkeit, und es wurde ihm die Ausarbeitung eines
der Säulenkapitäle des damals im Ausbau begriffenen Theaters anvertraut. 1815
begab er sich nach Wien, wo ihm die zahlreichen Kunstschätze und die Vorträge
des Bildhauers und Anatomen Fischer einen neuen Gesichtskreis eröffneten. Nach
neun Monaten zog er über Prag nach Dresden, wo er die folgenden drei Jahre
verblieb. Hier erfuhr er unter der Leitung des Hofbildhauers Professor Pettrich
eine nachhaltige Förderung. Im Jahre 1819 ging er nach Berlin. Hier wurde ihm
durch die Wertschätzung des dortigen Direktors der Akademie, Schadow, die
Restauration der auf dem Zeughaus befindlichen Statuen Schlüters übertragen.

Sich eng diesem Vorbild anschließend, lieferte
er hier auch eine vollständig neue
Arbeit, die Kolossalfigur einer auf einem
Kanonenwagen einherziehenden Viktoria.
Diese erwarb ihm ungeteilte Anerkennung,
und durch den Ertrag dieser Leistung sah
er sich instand gesetzt, nach Paris zu gehen
und unter Bosios Leitung seine Studien
fortzusetzen. Dann galt seine Sehnsucht
dem Ewigen Rom. Nachdem er in rascher
Fahrt Frankfurt, Mainz, Köln und Holland
bereist hatte, begab er sich nach Marseille
. Nach einer stürmischen Überfahrt
betrat er bei Civita-Vecchia den klassischen
Boden Italiens. In Rom war ihm der dort
lebende dänische Bildhauer Thorwaldsen
freundschaftlich zugeneigt. Unter dessen
Leitung schuf er die Nymphe Alsa, die er
der Stadt Straßburg zum Geschenk über-
Turenne-Denkmai zu Sasba* Aufn.-. E. Beck sandte; die Skulptur kam im Kunstmuseum

zur Aufstellung. 1826 kehrte Friedrich aus
dem Süden zurück und siedelte sich in Straßburg an, wo er bis zu seinem Tode
fast ununterbrochen verweilte. Er wohnte am Johannesstaden; ein großes Brustbild
Klebers über dem Eingang seines Hauses zeigte die Wohnstatt des Bildhauers
an.

Werke des Meisters

Mit seiner geliebten Pfeife im Munde sah und hörte man den jungen Künstler
in seinem Atelier wirken. Zu seinen ersten Arbeiten gehörte ein Marmorrelief für
die damals hergestellte St.-Ludwigs-Kirche, die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig
darstellend. Später folgten Statuen der Erzbischöfe Boll von Freiburg und
Dunin von Posen sowie das im Münster aufgestellte Standbild des Straßburger
Bischofs Werner, einer der Gründer des romanischen Teils des Münsters. Schon
bald nach seiner Niederlassung in Straßburg erreichte ihn der Auftrag der fran-

62


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0064