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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 117
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Hol Hespengrund der freiherrl. Familie von Neveu

den Herrn Grafen von Fugger bei dem Herrn Reichsschultheißen um hinlängliche
Genugtuung gegen den Bürger Landolin Sinacher ansuchen lassen, weil dieser in
boshafter Weise einen kaiserlichen Kommandierten von Wallis, der hierorts nicht
bekannt war, nebst einem bei sich habenden Rekruten statt in das gewünschte
kaiserliche Werbhaus in das preußische Werbhaus zum Ochsen hineingeführt und
sodann die beiden zum Gelächter der preußischen Werber verlassen habe und
auf und davon gegangen sei. Bis jetzt sei noch keine Genugtuung erfolgt, sondern
„verschaffe eine kaiserliche Reichsstadt Ihro Kaiserliche Majestät keine, einem
preußischen Hauptmann aber die behendiste Genugtuung. Die königlich-preußische
Werbung werde in Offenburg vorzüglich begünstigt". Excellenz forderte nun, daß
in Offenburg jedem, der sich, um Soldat zu werden, bei den Toren anmeldet, das
Werbhaus gezeigt werde, das er verlangt. Er bezichtigte den Reichsschultheißen
der Parteilichkeit, da der preußische Hauptmann von Wolf sein Schwiegersohn
sei. Der Reichsschullheiß Rienecker48) rechtfertigte sich daraufhin, daß er selbst
vier lebende Söhne in kaiserlichen Diensten habe, für die er 7000—8000 fl. aufgewendet
. Seine Voreltern hätten schon vor 160 Jahren vom Erzhaus Österreich
und vom Bistum Straßburg adelige Mannlehen erhalten und seien über 165 Jahre
in kaiserlichen Diensten gestanden. Er selbst habe die allerhöchste Gnade gehabt,
zu Wien bei der Hofkriegsbuchhaltung angestellt gewesen zu sein. Deshalb wolle
er auch die königlich-preußische Werbung nur im geringsten dulden. Rienecker
betonte, daß er großes Interesse daran habe, daß für die kaiserliche Armee angeworben
werde, denn er selbst habe schon unter dem kaiserlichen General
Tornaco für die österreichischen Dienste 150 Mann geworben. Weiteres über den
Ausgang der Angelegenheit ist dem Protokoll nicht zu entnehmen. Die Sache
dürfte sich wohl zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt haben.

Doch zwei Jahre darnach, 1777, beschied der Werbungsgeneraldirektor
von Ried eine Deputation der Reichsstädte Offenburg,

4S) Vergleiche Badische Neujahrsblätter III 1893 S. 4; Erdmannsdörfer, Das Badische Oberland im
Jahre 1775.

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