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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 125
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0127
Anton von Neveu, Großherzoglich Badischer Kammerherr und
Oberforstmeister zu Offenburg, einen Käufer zu finden, der mit
Unterstützung seines Oheims, des ehemaligen Fürstbischofs von
Basel, Franz Xaver Frhr. von Neveu'5'), dem Frhr. von Ritz finanziell
verpflichtet war, den ganzen vereinigten Besitz des von Riedschen
Rittergutes Hespengrund erwarb. In der Kaufurkunde vom 25. Juli
1828'50) werden aufgeführt:

Das „Schlößchen" (zweistöckiges Herrschaftshaus), Meiereihaus,
Stallungen, Futtergang, Heuboden, Wein- und Obstkellergebäude,
Trotthaus mit Schopf und Kammern, Branntweinkeller, Scheuer,
Wagenremise, Holzschopf, Wasch-,Back-und Brennhaus, lOSchweine-
ställe, gepflasterter Hof, der Promenadenplatz mit Akazien und Obstbäumen
. Dazu gehörten 55 Jauchert Land, und zwar ~U Garten,
10 Äcker, 11 Matten, 10 Reben und 222/4 Waldung. Die Reben lagen
am Bruderberg 2 Jauchert, am Josephsberg 3, am großen Berg 4 und
beim Gut selbst 1 Jauchert.

Der Drittelhof umfaßte Wohnhaus mit Keller, Stallungen, Backofen
, Scheuer und Fruchtbühne, ferner 4 Jauchert an Äckern, Matten
und Reben.

Der Kaufpreis betrug 30 000 fl., wobei der Käufer Frhr. von Neveu
auch die Hypothekenlast von 21 900 fl. übernahm. Angerechnet
wurde u. a. auch ein Schuldbetrag des Frhr. von Ritz an den Fürstbischof
Frhr. von Neveu von 8282 fl., so daß der Verkäufer Frhr.
von Ritz schließlich nur noch bar 518 fl. erhielt.

Das Erträgnis des Rittergutes Hespengrund war damals in guten
Jahren geschätzt auf 200 Ohm Kirschen, 80 Ohm Zwetschgen, 1000
Sester Äpfel, 500 Sester Birnen, 30 Sester Nüsse, 18 Sester Kastanien.
Der Nebenhof (Drittelshof) ergab 100 Ohm Kirschen, 50 Ohm
Zwetschgen, 300 Sester Äpfel, 50 Sester Birnen, 18 Sester Nüsse. Das
Gesamterzeugnis an Wein schwankte gewöhnlich zwischen 1000
und 1500 Ohm von den „ausgewählten und edelsten Sorten Reben",
wie Josephsberger, Klingeiberger und Klevner von bester Qualität.

Der Kaufvertrag erwähnt auch, daß das ganze Gut am Fuße des
Schlosses Staufenberg „in einer der schönsten und segensreichsten
Gegend des Landes" liegt.

Bald nach dem Erwerb des Hespengrunds starb der Fürstbischof
Franz Xaver Frhr. von Neveu. Sein Universalerbe Franz Anton Frhr.
von Neveu erklärte 1831 gemäß der fürstbischöflichen Testament-

") Der letzte Fürstbischof von Basel (seit 1794). Er starb am 23. Oktober 1828 zu Offenburg und ist
in der Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz dort beigesetzt.

co) Frhr. von Neveusches Archiv in Durbach-Hespengrund.

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