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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 128
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tigen Bodenzinses von diesem Rebhof mußte sich von Ried mit Zorn
von Bulach zu Durbach auseinandersetzen. Der Hof zinste zur
Staufenberger Herrschaft 4 Schilling Geld, 2 Kappen, 2 Fastnachtshühner
, 1 Erntehuhn.

Wegen der drückenden Schulden suchte Franz Karl von Ried 1776
bei der Ritterschaft um Genehmigung zum Verkauf seiner Güter nach.

Meist hielt er sich, wenn er nicht militärisch auswärts in Anspruch
genommen war, getrennt von seiner in Offenburg wohnenden Familie
, auf seinen Gütern in Nesselried und in Weiler in Durbach auf.

1781 trat er seine Waldungen im Staufenberger Amt an die Badische
Herrschaft ab und tauschte dafür den Burleshof (auch Bürklins-
hof genannt) im Stürzelbach bei Durbach ein, der früher im von
Wangenschen und von Neuensteinschen Besitz war. Gleichzeitig
verkaufte auch die Witwe Josephs dem Badischen Haus ihren Anteil
am Finstertalwald um 1350 fl.

Franz Karl von Ried hatte als ältester Sohn das väterliche Haus
zu Offenburg in der Gerbergasse geerbt, das er aber 1781 mit dem
Schlechtschen Haus in der gleichen Gasse vertauschte"3). Er kaufte
noch einen anliegenden Hausplatz dazu, um für die Höfe eine günstige
Aus- und Einfahrt zu ermöglichen.

Am 27. März 1786 starb Franz Karl von Ried. Bei seinem Tode
entstanden wieder wie bei seines Bruders Joseph Ableben vorübergehend
Differenzen wegen der Obsignation des Nachlasses zwischen
Ritterschaft und der Badischen Herrschaft, weil die von Riedschen
Güter zu Weiler und im Stürzelbach auf badischem Gebiet lagen.

Mit seiner Gemahlin Maria Theresia geborene von Reich zu Altdorf
hatte Franz Karl von Ried zwei Kinder: Ludwig, geboren 1759, und
Maria Anna. Der Sohn war nicht gesund und hatte keinen eigentlichen
Beruf ergriffen, die Tochter war „mit gichterischen Zufällen
so befallen, daß sie die menschliche Gesellschaft ganz müßigen
muß".

Zur Deckung der Schulden nach dem Tod ihres Gatten verkaufte
die Witwe, die 2000 livres französische Offizierswitwenpension erhielt
und das Haus in Offenburg hatte, 1787 zunächst den Fronhof
zu Nesselried um 16 000 fl. an die Badische Herrschaft. Markgraf
Karl Friedrich von Baden, an den sie sich wandte, erließ ihr von
dem 10-%-Kaufabzug %, so daß sie statt 1600 fl. nur 534 fl. zu zahlen

e3) Erbaut von Pfarr-Rektor Dr. Lorenz Schlecht 1720/21. Dieses Haus, Gerbergasse 24, blieb dann im
Besitz der von Riedschen Erben bis zum Jahre 1856.

Die folgenden Besitzer waren Zachmann, 1867, Hutfabrikant Schweiß, dann um 1900 Gasthaus der
Brauerei Armbruster (Kronenbrauerei), und schließlich wurde das Anwesen durch einen völligen Umbau
und Erweiterungen zum katholischen Gesellenhaus.

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