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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 138
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0140
Sie war zweifellos eine besonders tüchtige und gebildete Dame, die,
wie aus ihren durchweg in französischer Sprache abgefaßten Schreiben
hervorgeht, mit Energie die Schwierigkeiten in der Familie zu
jener für den Adel ohnedies kritischen Zeit des Zusammenbruches
der alten Lebensverhältnisse bewältigte72). Schwer wog auch der gestörte
gewohnte Verkehr zwischen Offenburg und dem nachbarlichen
Straßburg.

Als ein Reichsbeschluß 1793/94 die Reichsstädte ermächtigte, geistliche
und weltliche Inwohner ihrer Städte in Rücksicht auf die
außerordentlichen Ausgaben mit Sondersteuern zu belegen, erhielt
auch außer dem Pfarr-Rektor Freiherrn von Neveu und dem Freiherrn
von Blittersdorf die Familie von Ried vom Offenburger Magistrat
die Aufforderung, die Umstände durch ergiebige Beiträge erleichtern
zu helfen.

1800 schloß Ludwig von Ried mit seiner Schwester Maria Anna,
die unvermählt und krank in Straßburg lebte, einen Vergleich, durch
den ihr 5500 fl. abzüglich 240 fl. für empfangene Möbel und Wein
zugesagt wurden.

1801 sah man sich gezwungen, die beiden Hofgüter im Stürzelbach
bei Durbach, den Burleshof um 5000 fl. und 200 fl. Schlüsselgeld, den
sogenannten Schleißschen Hof um 11 000 fl. und 400 fl. Schlüsselgeld,
zusammen 16 600 fl., an das Haus Baden zu verkaufen.

Der Napoleonischen Staatenneuordnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts
fiel die Reichsstadt Offenburg 1802 nach 600jährigem Bestehen
zum Opfer. Die Ortenau wurde badisch und dabei auch der
Ritterkanton Ortenau mit dem Ritterschaftsdirektorium zu Offenburg
aufgelöst. Das Ritterschaftliche Protokoll beschloß der Syndikus
Krippendorf am 6. Oktober 1808 „für immer". Der letzte Artikel betraf
noch die Familie von Ried und ihren Rechtsstreit mit den Familien
von Ritz und von Dubois wegen des Freiherrlich von Ried-
schen Fideikommisses, das zuletzt nur noch aus dem Rebhofgut zu
Ortenberg bestand, wo die Familie auch zeitweilig wohnte. Durch
dieses ritterschaftliche Gut gehörte seit 1806 Ludwig von Ried zum
grundherrlichen Adel Badens, welche Stellung in der Erbfolge 1835
durch die Übernahme des Gutes auf die Tochter Rosalie und ihren
Ehegatten Leopold von Mollenbec überging. Nutznießung an dem
Gut hatten noch die beiden andern Töchter Ludwigs von Ried, die
Stiftsdame Eleonore, die vorübergehend in Ortenberg ihren Sitz hatte
, und Viktoria, die Gattin von Ignaz von Rotberg. 1867 wurde der

") G. L. A. Karlsruhe, Abt. 229/20614.

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