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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 153
(PDF, 59 MB)
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Toweis" (MM 51), „Flözer-Nazi", „Flözer-Xaveri", „Flözer-Karle"
(W 196), „Schliffer-Christe" (Seh I 71). Der „Seifen-Theodor" (W 292)
war Seifensieder, der „Haften-Alois" (J 163) stellte Haften her, der
„Dillesepp" (ESch 21) schnitt jahraus jahrein Dielen, der „Lichterläufer
" (WK 171) hieß Läufer und zog Lichter, der alte „Säckler-Fid"
(P 248) verfertigte für die Bauern lederne Geldsäckel und Kniehosen
aus Kalbsfell, der „Strau-Toni" (B 64) handelte mit „Strau-Schuhen".
„Schul-Balzer" (E 25) war der volkstümliche Name des Lehrers Balthasar
Mäntele. „Die Kapelle" (F 22) hieß der Haslacher Kapellmeister
. Der „Frankfurterhans" (W 192) war früher als Frachtfuhrmann
zwischen Frankfurt und Schaffhausen gefahren. Der „Dampfsattler
" oder „Wiener-Sattler" (WK 158) bediente seine Kunden
schnell und fein. Der „Pfiferjörgle" (E 295) verdankte seinen Namen
seiner Virtuosität auf der Schwefelpfeife. Der „Kappenmaurer" (J130)
behauptete, eine Kappe aus Stein und Mörtel herstellen zu können.

Die verschiedenen Hirten hießen nach den Tieren, die sie zu hüten
hatten: „Gänsjockele" (J 63), „Kuh-Mathis", „Sau-Hans", „Roß-
Michel", „Ochsen-Jörg" (MM 121). Der „Schofmarti" (W 62) war ein
Schafhändler, und der „Schofschnider" (P 126) ein zum Schafhändler
gewordener Schneider. Der „Saubeck" (F 144) hatte stets ein halbes
Hundert Schweine in Pflege und Mast. Das „Ribenanne" (MM 301)
hatte eine besondere Fertigkeit im Umwenden der Hanfbündel, die
im sich drehenden „Ribestein" lagen. Der „Muserhans" (Sch I 36)
war als Mäusefänger angestellt, und der „Muserle" (W 198) fing in
seiner Freizeit Mäuse. Die „Biremadel" (J 75) verkaufte Birnen und
anderes Obst. Das „Erzknappen-Kätherle" (MM 184) besorgte den
Knappen Lebens- und Genußmittel.

Auf das körperliche Aussehen, besondere körperliche
Eigenschaften, Gebrechen usw. gehen zurück: der „dicke Metzger"
(J72); der „groß' Kübele" (Sch III 97); der „sure Lang" (WK21), der
immer ein grimmiges, tiefernstes Gesicht machte, während der „süße
Lang", sein Vetter, das Gegenteil war; der „hörig Esau" (WK 78)
war ein kleiner, wildhaariger Schuhmacher (in AT 119 erzählt Hansjakob
, daß der Schuster Pfaff seinem Bruder ein Erbrecht in der
Heimat um einen Karren voll Klee hingegeben habe; da der haarige
Esau in der Bibel ähnlich gehandelt, bekam der Schuhmacher den
Spitznamen der „hörig Esau"); ferner der „dicke Basche" (Sch 164);
der „starke Hans" (W207; der „rot' Joos" (W 195) hatte leuchtend
rote Haare, und „des Preisers Rothe" (VW 57) hellblonde Haare;
„Kugelrund" (WK219); der „Schnauzmaier" (WK289), der „Schnauzhans
" (Sch I 36) und der „Schnauzbeck" (Sch II 253, St 4), der mit

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