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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 160
(PDF, 59 MB)
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Einrichtung zu verbinden. Die alten Haslacher Zehntgebäude heißen
im Volk „Kästen" (J2). Ein Häuschen an der Kinzig, das bei jedem
Hochwasser in der Flut schwamm, nannte der Volkswitz die „Arche"
und ihren Erbauer „Noe" (J25). Ein Hagnauer Häuserwinkel heißt
seiner bösen Zungen wegen der „Giftwinkel" (Sch III 219). Der
„Apostelwinkel" (W 201) dagegen, eine Flußkrümmung, verdankt
seinen Namen dem Ausspruch eines alten Flößers: „Wenn alle zwölf
Apostel am Ruder gestanden, wären die Flöze in den Winkel gekommen
."

An herumziehende Diebe erinnern der „Diebsweg" und der „Diebsbrunnen
", die in der Nähe der „großen Mezig" (Sch II 113) waren.
So hieß das Standguartier der Diebe, die dort ihre gestohlenen Braten
schlachteten. — Auf dem „Galgenbühl" (J 150) vollzog einst die
„Fürstenbergische Criminaljustiz" ihre Hinrichtungen. Auf dem
Hagnauer „Judenbichel" (Sch III 94) soll einst ein Jude hingerichtet
worden sein, und unter der „Schattbuch" (Sch III 283), einem alten
Buchenbaum bei Altenbeuren, saßen die Linzgaugrafen zu Gericht.

Nach einem geschichtlichen Ereignis sind die „Kampfäcker" (StM
306) bei Haslach benannt: Graf Götz hat an dieser Stelle im Sommer
1332 seine Feinde besiegt.

Alte, längst vergangene Haslacher Brunnen sind der „Sebastiani-
brunnen" (StM 82), aus dem bei festlichen Anlässen für alle Bürger
Wein floß, und der „Motschinsbrunnen" (MM 302), der 1784 einmal
ganz Haslach in Aufregung brachte.

Das Wolfacher „Junkerbad", das einst von den Junkern von
Wolfach hinter der Stadt angelegt wurde, bekam im Volksmund den
Namen „Funkenbad" (W304).

„Am Bach" (ESch 20) heißt unterhalb Triberg die Stelle, wo die
drei Waldbäche Schonach, Fallbach und Nußbach sich zur Gutach
vereinigen. — Der „Glaserbach" hat seinen Namen nach den Glasbläsern
und Glasträgern, die hier einst hausten (ST 14). — Der
„schwarze See" hieß früher der Wildsee, weil sein Wasser „leblos,
schwarz und voll stiller Melancholie" ist (A 130).

Auf dem „Sauwasen" (Sch II 216) konnten sich die Schweine der
Haslacher Bürger wälzen und baden. — Die „Mauchenmatt" (P 203),
eine große Wiese am Hofstetter Bach, gehörte dem Zuchtstierhalter
(Mauch = Stier). — Eine enge und finstere Gasse, wo die Fledermäuse
schon vor Abend hin- und herflatterten, hieß „Fledermausgasse"
(ESch 39). — Im „Gigergäßle" (Sch I 209), dem Haslacher Gäßlein
hinter der Lindensteig, wohnten die musizierenden Weber. — Die
ausgeebneten Remparts von Haslach führten den Namen „Seiler-

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