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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 161
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bahn" (St 140). — Ein bebautes Bergfeld zwischen Wäldern heißt
,,Flacken", „als ob die Kultur hier aufflackern wollte, um gleich wieder
vom Walde erstickt zu werden", meint Hansjakob (Sch II 50).
Doch gehört der Name eher zu Flecken im Sinne von Waldlichtung.

Das „Lebersteinfeld" (P 183), ein Berg im Elztal, heißt so, weil die
zahlreichen, dort herumliegenden Steine in der Farbe einer Tierleber
ähnlich sind. Diese Höhe wird auch „Palmenhöhe" genannt (P 183),
weil die Stechpalme dort so häufig vorkommt, daß sie einen kleinen
Wald bildet. — Das „Hülenfeld" in der Nähe der Höhhüslen hat seinen
Namen daher, „weil über es hin die Winde Gottes in drei Flußtäler
hinunterheulen, wenn sie vom Kandel oder vom Farrenkopf
her ins Land einbrechen" (A 398). — Ob der „Streitberg", im Volksmund
„Strittberg", im Münstertal nicht seinen Namen hat von den
Kämpfen, die einst Franken und Alemannen hier geführt? Nicht weit
vom Strittberg stand noch im vorigen Jahrhundert auf der Scheide
der uralte Markstein mit der Inschrift: „Fines Alemannorum"
(AT 320). — Der „Hühnersedel" (P 188) ist ein Berg, der nur wenig
über die Hochebene hervorragt. Er hat seinen Namen wohl nach der
Hühnerstange, die vom Boden auch nur wenig erhöht ist.

Zum Flurnamen „Vogelsang", einem Wald bei Freiburg, meint
Hansjakob, daß der Name daher komme, daß „die Stadtherren bei
Gründung des Klosters den Vogelfang in dessen Nähe verboten und
so die gefiederten Sänger . . . sich mehr und mehr in das Gebiet des
Klosters begaben" (K55).

Der „Huberweg" (ESch 151) mit dem „Huberfelsen" (StSt 214) hält
die Erinnerung wach an den Obervogt Huber, der den Weg auf den
Höhen von Triberg bis auf die Elzacher Eck anlegen ließ. — Der
Haslacher „Herrenberg" (F 253) hat seinen Namen nach den Fürsten
von Fürstenberg. — Die „Waldteufel-Eiche" bei Haslach ist benannt
zur Erinnerung an den Waldteufel, einen ledigen Hutmacher, der in
seiner Freizeit gerne im Walde herumstreifte und oft unter dieser
Eiche saß (A201).

Ein Rastatter Stadtviertel heißt „Kalabrich" (St 96); es wurde einst
von italienischen Arbeitern, meist Kalabresen, errichtet, die von 1692
bis 1712 für Ludwig von Baden das Rastatter Schloß erbauten.

Beim Namen „Ravenna" dachte Hansjakob an Italien, bis „mir
einfiel, daß die Kelten . . . mit Vorliebe ihren Flüssen und Flüßchen
Namen gaben, die uns heute lateinisch klingen. Die Dreisam hieß
Tragisa, der heutige Höllenbach Rota und das kleine Schluchtbächlein
Ravenna" (DB II 164).

Die Benennung der Höfe erfolgt häufig nach dem Namen einer

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