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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 174
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Äußerlich waren sie erkennbar, welchem Handwerk sie angehörten
(W232). Degen und Schiffhut wurden von den Angehörigen der
Strickerzunft getragen (Sch II 263). Ein Meerrohrstock mit silbernem
Knopf war damals die höchste Zierde des aus der Fremde heimkehrenden
Gesellen (WK 19).

Jäger trugen einen spinatgrünen Jägerrock, einen grünen Filzhut
mit Federzier und an der Seite den Hirschfänger (W 3 f.).

Die Bergleute waren durch die Uniform unterschieden. Die schwarze
Bergmannsjuppe mit samtnen Aufschlägen und metallenen Knöpfen,
auf denen Schlegel und Eisen abgebildet waren, die grüne Filzkappe
mit Roßschweif bildeten den Schmuck des Bergmanns. Bei feierlichen
Anlässen, z. B. bei kirchlichen Festlichkeiten und Prozessionen, beider
Einweihung der Schiltacher Kirche, beim Empfang hoher Gäste,
zeigten sie sich in ihrer malerischen Uniform (W 170 f., E 109, 221).

Der Postillon trug einen goldgelben Frack, einen lackierten Hut
und das Posthorn (Sch II 143). Die Soldaten waren kenntlich an ihren
weißen Hosen, die unten zusammengebunden und dann vollgestopft
wurden (B 192). Den Freiburger Studenten zierten die bunte Mütze,
der Sammetrock, hohe Stiefel und die lange Pfeife (J202). Die Kleidung
eines Kapitelsboten ist die eines grobbetreßten Kammerdieners,
meist blau mit Silberborten und Zylinderhut. Auf der Brust trug er
einen mächtigen silbernen Ordensschild mit Wappen und Inschrift
des Kapitels (KrT261).

Die Haslacher Bürgerwehr trug blaue Fräcke und weiße Hosen,
Tschakos und der Hauptmann einen Degen (E 12, J 129). Die Har-
mersbacher Bürgerwehr trat auf in weißen Hosen, rotem Brusttuch,
schwarzem Bauernkittel aus Zwilch, dem runden, groben Filzhut mit
Federbusch. Der Hauptmann und Leutnant trugen Schleppsäbel, die
Soldaten Musketen (Sch I 212). Die Wolfacher Bürgerwehr war kenntlich
an ihren weißen Hosen mit rotem Frack, dem Tschako, dem
Lederbandelier mit Säbel und Gewehr (W242).

Und als Abschluß sei der Leibgarde des Vogtburs Andreas Harter
in Kaltbrunn gedacht: sie trug weiße Hosen, weiße Gamaschen, rote
Fräcke mit Schwalbenschwänzen und blauen Aufschlägen, schwarze
Tschakos mit weißen Fangschnüren (E 12, 79).

Die Erhaltung der Volkstrachten war Hansjakob zeitlebens ein
Herzensanliegen. Dazu hat er auf Anregung Wilhelm Hasemanns die
Flugschrift „Unsere Volkstrachten. — Ein Wort zu ihrer Erhaltung"
geschrieben, ein Aufruf, der seine Wirkung nicht verfehlte: wurden
doch an verschiedenen Orten Badens Trachtenvereine gegründet, und

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