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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 180
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Verkehrsmittel

Als Verkehrsmittel für Reisende dienten die Postwagen. Zu Hansjakobs
Jugendzeit gingen zwei verschiedene Posten durch Haslach:
die große, eigentliche Eilpost, die ,,den Weltverkehr vermittelte zwischen
Frankfurt und Hasle und von da weiter über Donaueschingen
nach Constanz". Sie hatte die besseren Wagen und die besseren
Postillions, die in ihren goldgelben Fräcken, den lackierten Hüten
und mit dem Posthorn sich ihrer hohen Aufgabe und Würde bewußt
waren. Die andere Post besorgte den Kleinverkehr zwischen Schram-
berg, Wolfach und Offenburg (Sch II 145 f.). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts
fuhr der Postwagen einmal wöchentlich landabwärts und
ebenso oft landaufwärts; die Ordinari- oder Felleisenpost wurde
zweimal wöchentlich von einem reitenden Knecht besorgt (MM 214).
Den Extraposten ritt ein Stafettenreiter vor, der die Pferde bestellte
(E 465, J69).

Frachtfuhrwerke vermittelten den Verkehr mit Mannheim und
Frankfurt einerseits und mit Konstanz und Schaffhausen anderseits.
Die Fuhrleute ritten meist auf dem Sattelgaul, der mit Dachsfell verziert
war, während die Vorderrosse Glocken um den Hals hatten.
Die Fuhrleute trugen ein blaues Fuhrmannshemd, darunter die große
Ledertasche (B 100). Diese Lastfuhren waren riesige Schulterwagen,
die mit sechs bis acht Kolossalgäulen bespannt waren (J 69). Daneben
gab es die Wagen der Fruchthändler, die am Dienstag und Samstag
leer nach Offenburg auf den Markt fuhren und Personen zur Bahn
beförderten und dort Getreide holten (J 192).

Der Personen- und Frachtverkehr auf dem Bodensee und Rhein
erfolgte durch Segelschiffe. Rheinaufwärts wurde das Schiff von
Pferden gezogen. „Von Stein bis Stiegen, wo der See beginnt, mußte
das Schiff von Menschenhänden geschoben werden, da Pferde nicht
mehr gehen konnten. Auf Riesenstangen stemmten sich die Leute an
die Planken des Schiffes und stießen es so vollends am Ufer des
Rheins hinauf" (Schill 112 f.).

Der Kinzigtäler Bauer benützte, wenn die Wege nicht zu schlecht
waren, das Pferd, um in die Stadt usw. zu kommen. Das Reiten war
allgemein in Übung (Sch II 14). Auf Eseln oder Pferden wurde von
den Schwarzwäldern die Butter auf den Markt gebracht (J 14), denn
damals, im ausgehenden 18. Jahrhundert, gab es noch keine ordentlichen
Landstraßen, sondern nur Saumpfade, und die Bauern hatten
noch keine Wagen (Sch II 199). Die Frucht wurde von den Bauern

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