Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 184
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0186
durch ein Gebäude verstellt ist, das im Plan mit X bezeichnet ist, über dessen
Zweckbestimmung jedoch der Plan keine Auskunft gibt, da die Legende auf dem
Plan nur bis zum Buchstaben 1 geht.

Im Keller des Gasthauses zur Sonne liegt ein Stück der alten Stadtmauer noch
offen. Es soll gelegentlich aufgemessen und in Beziehung gesetzt werden zu den
angeschnittenen Turmfundamenten.

Die Hoffnung, beim weiteren Aushub der Baugrube für den Neubau Hättich, der
sich zum größten Teil im ehemaligen Stadtgraben abspielte, noch weitere wichtige
Funde zu machen, wurde nicht erfüllt. Außer dem Bruchstück eines eisernen Halters
, der vermutlich dazu gedient hat, die Kienspanleuchten aufzustecken, wurde
nur eine Messingpfanne mit abgebrochenem eisernen Stiel zutage gefördert. Die
Pfanne ist geeignet, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weil sie trotz des
einfachen Gebrauchszweckes, dem sie diente, eine kunstvolle Treibarbeit darstellt,
die durch handwerkliche Bearbeitung mit Punzen noch besonders geschmückt
wurde, wie die beigegebenen Abbildungen zeigen. Die Pfanne hat verhältnismäßig
kleine Abmessungen, der obere Durchmesser beträgt nur 16 cm, die Höhe zirka
5 cm, während der eiserne Stiel im Verhältnis zu der zierlichen Pfanne recht kräftig
und schwer wirkt und anscheinend von beträchtlicher Länge war, was für den Gebrauch
notwendig war, weil sie auf offenem Herdfeuer verwendet wurde.

Franz Schmider

Die Verehrung des hl. Hilarius,
des Kirchenpatrons von ßleichheim

Von Alfons S t a e d e 1 e

Patron der Bleichheimer Kirche ist der hl. Hilarius, Bischof von Poitiers,
gestorben 367. Wegen seines Kampfes gegen die Arianer wurde er von Kaiser
Konstantius nach Kleinasien verbannt, wo er sich nicht etwa durch die Unterschrift
unter die arianische Glaubensformel von Sirmium Freiheit und Rückkehr
erkaufte, sondern jenes berühmte Sendschreiben an die Bischöfe des Morgen- und
Abendlandes richtete, worin er sie zu einer gemeinsamen Bekundung des wahren
Glaubens ermutigte. Nachdem er zwölf Bücher „Uber die Dreieinigkeit" geschrieben
und einen flammenden Protest gegen die Vergewaltigung der Kirche verfaßt
hatte, schickte ihn der Kaiser, um den lästigen Gegner loszuwerden, kurzerhand
nach Poitiers zurück.

Als der hl. Fridolin auf seiner Wanderung in das Gebiet der arianischen
Westgoten nach Poitiers kam, fand er die Kirche des hl. Hilarius in Trümmern
liegen, jenes Heiligen, aus dessen Schriften er sich das nötige Rüstzeug in dem
gewaltigen Ringen mit dem Arianismus geholt hatte. Mit Hilfe des Königs Chlodwig,
der sich nach dem Sieg über die Alemannen 496 hatte taufen lassen, wurde die
Kirche wieder aufgebaut, auch wurde der Sarg des Heiligen aufgefunden. Doch
Fridolin zog weiter, baute das Hilariuskloster Helera an der oberen Mosel, er-

184


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0186