Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 229
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0231
ßücherbesprechungen

Ruthardt Oehme, Joannes Georgius T i b i a n u s. Ein Beitrag zur Kartographie
und Landesbeschreibung Südwestdeutschlands im 16. Jahrhundert mit einer
Wiedergabe der Bodensee- und Schwarzwaldkarte Tibians aus dem Jahre 1603
und 15 Abbildungen, erschienen im Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde
, Remagen/Rh., 1956.

Johann Georg Schinbain, genannt Tibianus vom lat. tibia Schienbein, wurde
etwa 1541 in Freiburg i. Br. geboren. Er wirkte unter anderem als Lateinlehrer in
Biberach an der Riß und in Überlingen am Bodensee, wo er wohl 1611 gestorben ist.

Von seinen Bodenseekarten, die lange verschollen und vergessen waren, befindet
sich ein Exemplar der ersten Ausgabe von 1578 in London, je ein Exemplar
der Ausgabe von 1603 ist in Paris und Zürich. Die Karte von 1578 trägt keinerlei
Angaben über Drucker und Druckort. Oben links der Karte findet sich das Reichswappen
, oben rechts das Wappen des Hauses Österreich, unten links hat sich
Tibian selbst abgebildet, unten in der Mitte ist der Sonnenkompaß. Mit viel Sorgfalt
und Kennerblick gibt der Verfasser eine eingehende Beschreibung der Karte,
indem er die Bergzeichnungen überprüft, die Darstellung des Waldes, des Rebgebietes
, der Gewässer, der Burgen und Schlösser, der Städte und Dörfer bewertet
und dazu einen Vergleich mit anderen Bodenseekarten des 16. Jahrhunderts anstellt
. Die Bodenseekarte von 1603, die nicht beschrieben wird, wurde zu Konstanz
bei Nicoiao Kalt gedruckt.

Auch die Schwarzwaldkarte wurde hier gedruckt, sie ist seit einem halben Jahrhundert
bekannt und befindet sich im Besitz des Badischen Generallandesarchivs.
Sie umfaßt aber nicht nur den größten Teil des Schwarzwaldes, sondern das Gebiet
von Iiier bis Oberrhein mit der Südgrenze Lindau—Frauenfeld—Baden in der
Schweiz, Hochrhein—Basel und der Nordgrenze Lahr—Wolfach—Trochtelfingen—
Ehingen—Laupheim. Die Bergbilder der Karte sind vielgestaltig entworfen, burgengekrönte
, isolierte Berge sind in steiler Form dargestellt, die Gewässer sind
weniger gut wiedergegeben, Gebüsch- und Baumgruppen, Laub- und Nadelwald
und wenig Rebland sind eingezeichnet. Was die Ortsbilder anbelangt, so hat sich
Tibian bemüht, ihre auffallenden Züge mit den kennzeichnenden Bauten zeichnerisch
darzustellen, wobei er für die ihm bekannten Orte und die sie umgebende
Landschaft die alte Kartenvorlage aus eigener Anschauung und Kenntnis wesentlich
verbesserte. Wenn auch des Künstlers Karten manche Fehler aufweisen, z. B.
falsche Orientierung und mühevoll zu identifizierende eingezeichnete Orte, so sind
sie doch von bedeutendem Wert, da von vielen Orten zeitgenössische Ansichten
fehlen und sie Anhaltspunkte geben können, wie ein Stadtbild im 16. Jahrhundert
in groben Zügen ausgesehen haben mag. Mithin vermag die Heimatforschung aus
den Karten wertvolle Anregungen zu schöpfen.

Tibian hat auch Gedichte über den Bodensee und die Stadt Biberach, eine Beschreibung
Überlingens und Erbauungsschriften verfaßt.

Der kurze Überblick vermag nicht ein Bild zu geben von der mühevollen Forschung
in Archiven, Bibliotheken und Museen, die der Verfasser anstellen mußte
zu dem Werk, das als Band 91 der Forschungen zur deutschen Landeskunde herauskam
.

Die Stadt Mahlberg im Wandel der Zeiten. Eine Heimatgeschichte von Professor
Dr. H. R i e d e r , Oberstudiendirektor i. R.

Nachdem der Verfasser Mahlberg von außen gezeigt, mit uns die Stadt von
Süden her betreten, uns auf die Gebäulichkeiten aufmerksam gemacht und schließlich
auf dem oberen Schloßhof auf den herrlichen Ausblick hingewiesen hat, gibt
er Aufschluß über die Gemarkung, die Einwohnerzahl, die Wasserversorgung des
Städtchens, erklärt seinen Namen und läßt erzählen von seiner erdgeschichtlichen

229


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0231