Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 232
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0234
schehnisse zu ihrer Zeit, z. B. Konrads VIII. 1349 und seiner Gemahlin Gertrud von
Fegersheim Geschäftstüchtigkeit, die Fehde der Schauenburger mit Markgraf Bernhard
1402, die Belagerung der Schauenburg 1432, die Geschichte des bösen Jörg,
Gefangennahme Peters von Hagenbach 1471 durch Reinhard I., Gründung der
Kirche zu Lautenbach. Eine weitere Stammtafel der Hauptlinie bringt alle Familienmitglieder
von 1500 bis 1952, wobei wieder geschichtliche Ereignisse und Taten der
Schauenburger erwähnt werden, z. B. der Bauernkrieg, Jagdstreit des Klaus II. mit
dem Bischof von Straßburg, der tüchtige Ulrich Diebold, Hans Reinhard d. Ä. und
Hannibal im Dreißigjährigen Krieg, die Aufhebung der Grundherrschaften in Baden
1803, Emil, Grund- und Majoratsherr auf Gaisbach, übernimmt das bisher verpachtete
väterliche Gut mit Einführung aller neuen landwirtschaftlichen Grundsätze,
kauft neue Güter mit den Lehensablösungsgeldern und das sogenannte untere Haus
in Gaisbach, führt die Instandsetzung der Ruine Schauenburg durch und errichtet
das Familienarchiv im unteren Haus. Ein Sohn Emils von Schauenburg ist der Verfasser
vorliegenden Werkes, der 1890 ins Auswärtige Amt in Berlin eintrat. Seine
Auslandsposten waren: Genua, Neapel, Sofia, Brüssel als Konsul, Palermo 1906
als Generalkonsul, daselbst Kaiserbesuch im April 1908, wobei das Töchterchen
Gertrud der Kaiserin Blumen überreichen durfte. Vermählt war Freiherr Rudolf mit
Freiin Bertha v. Ow-Wachendorf.

Mit den Söhnen Christophs 1590 teilte sich der Hauptstamm, die Herlisheimer
Linie, in zwei Nebenlinien, die 1787 ausgestorbene gräfliche und die in Frankreich
noch blühende Jungholzer Linie, deren Mitglieder eine kurze Lebensbeschreibung
erfahren, namentlich Alexis Baltasar, französischer General unter Napoleon I.
Neben der Herlisheimer Linie bestand die Luxemburger Linie mit ihrem berühmten
Kriegshelden Bernhard und dem Verteidiger von Offenburg, Hans Reinhard d. J.,
dem Beschützer des Grimmelshausen. Mit Otto, einem Sohne Konrads IV., beginnt
die Ottonische Linie, die 1528 ausstirbt. Zum Schluß wird noch die Höfinger Linie
aufgeführt, von der nicht bewiesen ist, daß sie mit den Herren von Schauenburg
blutsverwandt war. Hingewiesen sei noch auf Franziskus von Schauenburg, der in
den Orden der Gesellschaft Jesu eintrat, den rechten Schächer besonders verehrte,
mehrere beglaubigte Wunder wirkte und dessen Heiligsprechungsprozeß begonnen
wurde, aber wegen der nachfolgenden Kriege nicht durchgeführt werden konnte.

Hans Heid, Land um die Moos. Ein Heimatbuch des Kreises Offenburg.
A. R e i f f u. Cie., Offenburg, 1956.

Es war ein glücklicher Gedanke, für den Kreis Offenburg die Moos als Ausgangspunkt
zu nehmen in Erinnerung an Grimmelshausen und in bezug auf den geologischen
Aufbau, aber auch im Hinblick auf die Verkehrswege, den Wald, und die
Gewässer, die Flur und die Siedlungen mit den verschiedenen Hausformen. Zu rühmen
ist, daß der Verfasser es versteht, Verständnis zu wecken für die Entstehung
der Orts-, Flur- und Personennamen, die Entstehung der Burgen und Städte, den
Bau von Kirchen und Wohnhäusern, die Trachten, das Brauchtum und die Sagen,
hervorgerufen durch das Unheimliche. Geschichtliche Schicksale, bäuerliche Wirtschaft
, Industrie, Fremdenverkehr, Renchtalbäder, Denkmalspflege und Naturschutz
erfahren ebenfalls die ihnen gebührende Bearbeitung. Mit besonderer Hingabe
schildert uns der Oberlehrer von Lautenbach die dortige Wallfahrtskirche, von
der er noch viel mehr zu erzählen wüßte. Eine Auswahl bedeutender Männer aus
dem Kreis durfte natürlich nicht fehlen. Die Aufführung der Gemeinden des Kreises
mit den notwendigsten Angaben in alphabetischer Reihenfolge und der Literatur
über den Kreis Offenburg beschließen das Werk, das sich durch eine schöne, natürliche
, gefällige Sprache auszeichnet, dem eine weite Verbreitung zu wünschen ist,
und das die Richtung angeben kann für das geplante historisch-topographische
Wörterbuch des Kreises Offenburg.

Für die Bücherbesprechungen: Dr. A. Staedele.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0234