Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 26
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0028
das Bad Rippoldsau und erbaute 1672/73 für die dortigen Bewohner
und die Kurgäste eine Kapelle. Langsam erholte sich das Klösterlein
wieder nach dem Westfälischen Frieden. Nachdem 1746 am Turm
gebaut, Verbesserungen an der Kirche vorgenommen, eine Kirchenuhr
am Turm angebracht, 1750 eine neue, 682 Pfund schwere Glocke
geliefert und 1751 ein Verding zwischen Abt Hieronymus und Prior
Johann Baptist Ama einerseits und dem Balier Konrad Albinger anderseits
über das neu zu erbauende Klösterlein zu Rippoldsau abgeschlossen
war, erfolgte endlich 1769/70 unter Prior Beda Reichert
der Neubau des dreistöckigen Klostergebäudes an der Stelle des
alten zweistöckigen. Im Jahre 1791 wurde die Spitze des Turmes,
die schief geworden war und jedem Wind nachgab, mit Kreuz und
Stein wiederhergestellt und aufgerichtet.

Im 18. Jahrhundert war die Wallfahrt zu dem alten Gnadenbild der
Kirche neu aufgeblüht, es hatten auch einige Wunder stattgefunden.
Doch beim Umbau der Kirche ging das Bild verloren und kam in
Privatbesitz, da niemand in dem verstaubten Standbild die vergessene
Gnadenmutter vermutete. Heute steht sie wieder in der
Pfarrkirche zu Rippoldsau und wurde am 13. Oktober 1957 im Beisein
vieler Wallfahrer gekrönt.

Das Priorat wurde 1802 aufgehoben, doch blieben die Patres noch
jahrelang im Klösterlein und besorgten die Seelsorge wie vorher,
bis im Juni 1816 Pfarrverweser Johann Georg Propst aufzog, der mit
Errichtung der Pfarrei Rippoldsau 1822 erster Pfarrer daselbst wurde.
In den Jahren 1828/29 wurde die Klosterkirche als Pfarrkirche unter
der Leitung des erzbischöflichen Bauinspektors Engesser umgebaut,
wobei gleichzeitig die beiden Türme errichtet wurden.

Literatur:

Fürstenbergisches Urkundenbuch, Band 4. Dr. R. Volz, Bad Rippoldsau in Vergangenheit
und Gegenwart. Ein Heimatbuch, Freudenstadt 1928. Heizmann L., Wallfahrtsorte
der ehemaligen Ortenau, Offenburg 1921. Otto Stemmler, Die Ortenau
in Abt Gaißers Tagebüchern (1621—1655); „Die Ortenau", 29. Heft 1949. Prof. Dr.
M. Eimer, Zu Kniebis auf dem Walde, ergänzt durch Dr. A. Hiß, Der Kniebis und
die Kniebisbäder heute, Erwin Schmieders Druckerei und Verlag, Baiersbronn 1954.

26


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0028