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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 38
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0040
Herren des Alten Rats der Reichsstadt Offenburg waren: Herr Michael Troll,
Herr Johann Jakob Sibert, Herr Gangolph Liechtenauer, Herr Franz Christoph
Witsch, Kanzleidirektor, Herr Franz Anton Rineckher, Herr Nikolaus Scheurer.

Herren des Jungen Rats waren: Herr Johann Georg Alber, Lohnherr, Herr
Philipp Stuber, Herr Mathias Matz, Herr Johann Georg Kohmann, Herr
Martin Weyser, Herr Martin Dominikus Wernikau, Herr Michael Barth, Herr
Joseph Mayer, Herr Johann Hopfenstock.

Schaffner der Rektoratskirche war Johann Jakob Held. Baumeister war Herr
Johann Ellmenreich, hiesiger Bürger.

Ganz Europa lag im Frieden. Die Jahre waren fruchtbar, aber große Geldnot
bedrückte die Vaterstadt.

Durch die Freigebigkeit und Opferfreude verschiedener Wohltäter wurde der
Bau gefördert. Die bedeutendsten waren der genannte Herr Lorenz Schlecht,
Rektor der Kirche, Herr Jakob Alber vom Alten Rat, Fräulein Anna Maria
Rineckherin, Herr Ferdinand von Eschenbruck, Herr Joachim von Bender,
Reichsschultheiß in Gengenbach, und die Handwerkerzünfte, die schließlich
dafür Sorge getragen haben, daß auf dem Turm das Kreuz aufgerichtet wurde.

Gegeben in Offenburg am 7. September 1726.

Joann Jacob Geppert Laurentius Schlecht, wie oben

Nikolaus Scheurer, Führer des Protokolls F. Anton Fiekenbach, Caplan

Michael Troll, Stettmeister J. Baptist Burck, Caplan

Franz Christoph Witsch, Kanzleidirektor F. Anton Nachbaur, Caplan

Wie aus der Urkunde hervorgeht, war der Turm der alten Kirche vollständig
zerstört (funditus eiecta et prostrata), während das Chor, dessen Mauern bis zum
Dachansatz stehen geblieben waren, seinen gotischen Charakter in die Gegenwart
herübergerettet hat. Das Straßburger Domkapitel, das für das Chor baupflichtig
war, übertrug dessen Instandsetzung dem Straßburger Baumeister Jos. Zäpfle.
Den Bau des Langhauses übertrug ihm der Rat jedoch nicht. Der Vorarlberger
Franz Beer, der den Gengenbacher Klosterbau erstellt hatte, erhielt den Auftrag.
Er hat jedoch in der Hauptsache nur die Pläne gefertigt. Zur Ausführung des
Baus bestellte er seinen Landsmann Leonhard Albrecht. Den Gang dieser Arbeiten
hat H. Ginter im Freiburger Diözesanarchiv (Bd. 69) auf Grund des Studiums der
Ratsprotokolle ausführlich dargelegt. Sie wurden 1699 begonnen. Das Jahr 1701
brachte wohl die Fertigstellung des Langhauses im Rohbau. Dann folgte eine lange
Pause. Die Gründe sind bekannt. „Große Geldnot bedrückte die Stadt." An der
Innenausstattung wurde das ganze 18. Jahrhundert hindurch gearbeitet. Die
Kirche konnte erst 1790 konsekriert werden.

Nun hat die Urkunde von 1726 eine für die Baugeschichte neue Erkenntnis gebracht
. Sie bestätigt, daß der Turm in den Jahren 1721—1726 errichtet wurde.
Baumeister war Johann Ellmenreich. Er ist kein Unbekannter. Wie Franz Beer
ist er in Au im Bregenzer Wald geboren und gehört zu jenen Vorarlberger Bauhandwerkern
, die am Anfang des 18. Jahrhunderts nach Süddeutschland kamen,
wo sie nach den schweren Kriegsverheerungen reichlich Beschäftigung fanden und

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