Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 43
(PDF, 66 MB)
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III. Wallfahrtsandenken:

1. Zwei spanische Kreuze, das eine aus Holz, das andere aus Metall.

2. Ein Medaillon: Numisma (Münze) Romana San Pietro mit dem Bildnis
des hl. Petrus.

3. Ein Medaillon: Numisma Romana S. Anastasii mit dem Bildnis der Muttergottes
von Karmel.

4. Benediktus-Medaille mit dem Benediktuskreuz, beschrieben mit den Anfangsbuchstaben
eines lateinischen Segensspruchs (Benedictus-Segen), der im Jahre
1742 von Papst Benedikt XIV. mit Ablässen versehen wurde. Der erste
Spruch lautet: „C(rux) s(acra) s(it) m(ihi) l(lux)": Heiliges Kreuz, sei mein
Licht.

IV. Gebete und Beschwörungen:

1. Zettel mit mehreren gedruckten Segensgebeten (u. a. Segen des hl. Franziskus
und des hl. Antonius von Padua).

2. Ein Agatha-Zettel mit der Inschrift des Grabes der hl. Agatha: Mentem
sanctam, spontaneum honorem Dei et patriae liberationem (Gib einen

Agatha-Zettel
mit der Inschrift
des Grabes
der hl. Agatha

J.+N.+R. + J.

MENTEM SANCTAM, 5PONTANEAM, HONOREM
DEO, ET PATRIA LIBERATIONEM.

reinen Sinn, eine immer bereite Verehrung Gottes und die Befreiung der
Vaterstadt). Darunter der Zusatz: Ignis a laesura libera nos, Agatha pia!
(Befreie uns von dem Schaden des Feuers, fromme Agatha!)

3. Antiphon zum Märtyrer Venantius für die Reisenden gegen Sturz.

4. Ein Brieflein an die Heiligen Drei Könige gegen Reisgefahren, Hauptweh,
fallende Krankheit, Fieber, Zauberei und jähen Tod durch einen festen
Glauben.

5. Gebet gegen Angriffe der Zauberer und bösen Geister mit dem immer
wiederkehrenden Anruf: Fugite ergo, partes adversae! (Flieht also, feindliche
Mächte!)

Schließlich enthält ein zusammengefalteter Zettel ein Pulver: Pulvis contra
maleficia.

Was haben diese Beigaben uns zu sagen? Sie sollten Gefahren, Schaden und
alle bösen Einflüsse von dem Bauwerk und von der Stadt fernhalten. Es sind
Äußerungen der barocken Volksfrömmigkeit. Diese Frömmigkeit war im Zeitalter
der Gegenreformation entstanden. Nachdem die katholische Kirche, die durch die

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