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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 130
(PDF, 66 MB)
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wohner, hat ein mildes Klima und ist bekannt durch seinen Obst- und Weinbau.
Die Weine vom Konsumwein Räuschling bis zu den Spitzenweinen Ruländer,
Klevner und Roter werden von der Winzergenossenschaft fachmännisch gepflegt.
In der Winzerstube und in gutgeführten Gasthäusern findet der Ausflügler zuvorkommende
Sorge für sein leibliches Wohl. Die Gemarkung stößt im Norden an
die von Bohlsbach und Ebersweier, im Osten an Durbach und Zell-Weierbach, im
Süden ebenfalls an Zell-Weierbach und an Offenburg, im Westen wiederum an
Offenburg und Bohlsbach. Heidenacker, Wüstenacker, Loh, Im Lettner, Pflenzin-
ger, Schellenberg, der vermutliche Standort der Erlenburg, Wolfsbünd, Donau,
Wärmersbach, Schambach, Hasensprung, Auf den Lissen sind einige bemerkenswerte
Flurnamen. Nach der Sage sitzen die Burgherren der Erlenburg in unterirdischen
Gewölben neben Kisten voll Gold und spielen mit einem goldenen Kegelspiel
. Mitten durch den Ort zieht von der Durbacher Straße aus die Dorfstraße
in des Ortes ganzer Länge, der Dorfbach bestimmte die Siedlungsform. Rammersweier
ist wohl der Weiler des Rumhart. Das Gemeindewappen zeigt in seiner
Mitte einen Wolf. Der Ort gehörte zur Landvogtei Ortenau und ist seit 1805
badisch. In den Jahren 1830 bis 1860 wanderten 225 Personen aus.

Rammersweier mußte sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Schreibweisen
gefallen lassen: 1242 Romeswihe, 1245 Romeswilre, 1256 Romaneswilre,
1273 Romswilre, 1289 Romerßwilre, 1307 Romeswilre, 1308 Romßwilre, 1314
Romerswilre, 1423 Romßwiler, 1469 Romschwiler, 1504 Romßweyr, 1526 Romms-
wyler, 1597 Rambschweyer. Der Ort wird im Jahre 1242 zum erstenmal erwähnt
in einer Vergleichsurkunde, in der es sich um Zehntangelegenheiten zwischen der
Pfarrkirche Offenburg und dem Kloster Gengenbach handelte. In der Urkunde
vom 3. April 1245 entscheidet Bischof Berthold L zu Straßburg den Zehntstreit
zwischen der Pfarrkirche Offenburg und dem Kloster Gengenbach. Nach Urkunde
vom 20. Dezember 1344 leiht Claus Cideler aus Offenburg vom dortigen Franziskanerkloster
10 Pfund Heller zu 10 Prozent und verpfändet dafür Werlin
Boners Gut, Haus, Garten und 8 Jeuch Halden zu Rammersweier. Abt Konrad
von Schuttern verkauft 1432 Schloß Erlenburg auf dem Schellenberg. In Rammersweier
, Zell, Weierbach, Riedle, Fessenbach, Albersbach bezog die Abtei Gengenbach
den halben Weinzehnten; auch die Pfarrkirche Offenburg bezog dort den
Zehnten. Agatha Hartmann in Rammersweier schuldete dem Kloster Gengenbach
zur Zeit der Säkularisation 100 fl. und 40 fl. rückständigen Zins, Anna Maria
Bieser in Riedle schuldete 71 fl. 36 kr. und 36 fl. rückständigen Zins.

Fessenbach

hat rund 740 Einwohner, die hauptsächlich Rebbau betreiben, weshalb das Dorf
im Wappen eine Traube hat. Der Ort liegt in einer Meereshöhe von 225 m, hat
eine Gemarkung von 2,10 qkm, eine Nutzungsfläche von 173,93 ha und besitzt ein
mildes, gesundes Klima. Zwei Wirtschaften, „Linde" und „Traube", laden freundlichst
zu einem Trunk köstlichen Fessenbacher Weins ein. Die benachbarten Gemarkungen
sind Zell-Weierbach, Ohlsbach, Ortenberg, Offenburg. Herzenwald,

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